Hittfeld. Nach dem Aus des Traditionsgeschäftes Lissewski vor einem Jahr öffnet der Nachfolger. Das Fleisch kommt von einem besonderen Ort.
Vor einem Jahr schloss die traditionsreiche Hittfelder Schlachterei Lissewski ihre Tür. Am Donnerstag, 12. Oktober, um 12 Uhr, wird sie wieder geöffnet. Mit „Krautsandfarm“ geht eine neue Fleischerei an den Start. Mit neuem Chef, neuem Personal, neuem Konzept, neuem Warenangebot und komplett neu gestalteten Räumlichkeiten. Nur die so überaus beliebten hausgemachten Salate, die wird es wieder genauso wie früher geben. „Fritz Lissewski und dessen Nachfolger Claus Rupert haben mir die Rezepte überlassen“, sagt Wolfram Siemann.
Der gelernte Landwirt und Schlachtermeister ist in Seevetal kein Unbekannter. Bisher verantwortete er die Fleischtheke des Emmelndorfer Biohofladens Overmeyer. Nun steht der 44-Jährige Unternehmer im Herzen Hittfelds hinter den funkelnagelneuen Kühltheken, in denen stets Premium-Fleisch und Wurstwaren allererster Qualität liegen werden.
Fleischerei Hittfeld: Lieferanten-Farm gab dem Geschäft den Namen
Vor allem gibt es Rindfleisch von der Krautsandfarm, die auch dem Ladengeschäft seinen Namen gibt. Auf der Elbinsel im Landkreis Stade grasen auf 150 Hektar bester Marschweiden rund 500 Rinder, ohne Kraftfutterzusatz, ohne Medikamente. Die Farm befindet sich in Zertifizierung zum Bio-Standard.
Das marmorierte, zarte Beef der Edel-Rassen Welsh Black, Wagyu, Angus und Kobangus wurde bisher ausschließlich direkt im Internetshop vermarktet. Käufer sind Gastronomen, Festveranstalter und zunehmend auch Privathaushalte. Fleischermeister Wolfram Siemann hofft, mit seinem exquisiten Angebot Kundschaft auch aus weiterem Umkreis ins Hittfelder Geschäft zu ziehen. Gourmets aus Hamburg beispielsweise, die bereit sind, sich hohe Qualität etwas kosten zu lassen.
Drei Rinderzüchter freuen sich über den Hittfelder Laden
Auch die drei Gründer der Krautsandfarm in der Kehdinger Elbmarsch, der Konzertveranstalter Folkert Koopmans, der Landwirt Andreas Winter und der Tierarzt Dr. Sebastian Fietze, alle drei Rinderzüchter aus Leidenschaft, freuen sich über den Hittfelder Laden, bietet er doch eine neue Dimension der Vermarktung. „Ich habe immer davon geträumt, das ganze Spektrum abzudecken – Tierhaltung, Verarbeitung und Verkauf. Aber es braucht seine Zeit, das alles aufzubauen“, sagt Fietze. „Was wir machen, ist ja gegen den Trend. Dazu ist langer Atem und eine Vision nötig“, sagt der 49-Jährige.
Veranstaltungsfachmann Folkert Koopmans, der seit gut 40 Jahren Konzerte und Festivals organisiert, darunter Hurricane und Elbjazz, hat beides. Als Lissewskis Hittfelder Gebäude mit der leer stehenden Schlachterei zum Verkauf stand, griff er zu. Und kaufte das kleine Haus nebenan gleich mit. Dort soll in ein paar Jahren ein Restaurant entstehen.
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Ein Burger-Shop wird 2024 in der ehemaligen Änderungsschneiderei direkt neben der Schlachterei eröffnen. Kommendes Jahr wird auch die große „Manufaktur-Küche“ fertig werden, die einmal das geplante Restaurant und die Schlachterei versorgen soll.
Fleischerei Hittfeld: Baulich und konzeptionell noch nicht alles fertig
Vorerst wird Fleischermeister Siemann in der kleineren „Frischeküche“ arbeiten. Überhaupt ist baulich und konzeptionell längst noch nicht alles fertig. Derzeit ist Siemann dabei, verschiedene Bio-Erzeuger für Schweinefleisch zu akquirieren. Das Geflügel soll aus Frankreich kommen.
Siemann geht mit Rindfleisch, Aufschnitt, Schinken, Salami, Antipasti und Salaten an den Start. Das Angebot wird sich im Laufe der Zeit ständig erweitern. Und vielleicht werden auch die Öffnungszeiten aufgestockt. „Wir beginnen erst einmal mit drei Öffnungstagen pro Woche und schauen dann weiter. Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden“, sagt Wolfram Siemann.
Fleischerei „Krautsandfarm“ in Hittfeld, Hittfelder Schulstraße 5, Öffnungszeiten: Donnerstag 12 bis 19 Uhr, Freitag 8 bis 19 Uhr, Sonnabend 8 bis 15 Uhr.