Hittfeld. Events, Open-Air und eine eigene Konzertreihe – mit neuem Schwung und frischen Ideen feiert das Veranstaltungszentrum in Hittfeld Jubiläum.
Nach dem Gemeindejubiläum im vergangenen Jahr steht nun der nächste runde Geburtstag an: Die Burg Seevetal, das Veranstaltungszentrum im Landkreis Harburg, wird 40 Jahre alt. Und feiert ihr Bestehen mit einer Vielzahl neuer Events. „Für jeden Geschmack ist etwas dabei“, versprechen die Burg-Leiterinnen Birte Flügge und Hanna Kastendieck. „Konzerte und Musicals, Tanz und Theater, Märkte, Ausstellungen und Feste stehen auf dem Programm.“
Los geht es am 20. August mit einer Premiere: Dann verwandelt sich der Parkplatz vor dem Burg-Gebäude zur Flohmarktfläche. 70 Verkaufsstände laden zum Stöbern, Shoppen und Feilschen ein. Für Barbecue und Getränke ist gesorgt. „Machen Sie mit!“ heißt es im Oktober beim Gemeinschaftsevent „Seevetal singt auf einer Welle“, bei der 150 Sängerinnen und Sänger das Publikum zum Mitsingen animieren. Sportlich wird es im Dezember auf der Zumba Dance Party „Let it move you“.
Neu im Jubiläumsjahr ist die Konzertreihe „Burg Alive“, bei der drei Bands gemeinsam einen Abend lang die Burg rocken. „Das wird ein Muss für alle Liebhaber mitreißender, handgemachter Livemusik“, verspricht Birte Flügge. „Wir wollen richtig gute Konzertstimmung schaffen.“
Im Seevetaler Veranstaltungszentrum herrscht Abwechslung
Den Anfang machen am 30. Oktober Nora Sänger und Band sowie die Stimmungsmacher HITFIELDS. Musikalisch hochklassig geht es weiter mit Gitarrist und Sänger Alex Moll und seiner Tribute Show „One Night of Dire Straits“. Ultimatives Rockfeeling ist bei der Westernhagen-Show mit Interpret Andreas Marius Weitersagen garantiert. Und im Dezember entführt US-Sänger Robert Tyson bei seiner „The Jonny-Cash-Show“ auf eine musikalische Zeitreise in den Rockabilly-Sound der 1950er Jahre.
„Wir wollen mit unserem Programm alle Generationen ansprechen“, sagt Hanna Kastendieck. So können sich die kleinen Gäste auf Rolf Zuckowski freuen, der Premierengast beim Musical „Piets Wunderwelt“ ist. Megastimmung garantiert Kinderliedermacher Volker Rosin mit seinem „Disco-Krokodil“.
Interaktive Wissenschaftsshow mit Professor Bummbastic
Spannend wird es bei der interaktiven Wissenschaftsshow mit Professor Bummbastic und seinem Assistenten „NAO“, einem humanioden Roboter sowie bei der Modellbahn-und Spielzeugbörse.
Und für weihnachtliche Stimmung sorgen die Bremer Stadtmusikanten und das Sams von Paul Maar. Festlicher Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist der Weihnachtsball der Hamburg Dance Academy. Zahlreiche Veranstaltungen von Gemeinde, Politik und Vereinen ergänzen das Programm.
Die Vereine waren es auch, die sich 1976 mit einer dringenden Bitte an Rat und Verwaltung wandten. Sie brauchten neue Räume, denn im bis dato genutzten Vereins- und Veranstaltungslokal Prange in der Kirchstraße war im Jahr zuvor die Spielbank Hittfeld eingezogen. Der Vorschlag für einen Neubau spaltete die Gemeinde.
Die Dachformen gaben dem originellen 1980er-Jahre-Bau seinen Namen
Die Festhalle sei mit veranschlagten sieben Millionen D-Mark zu teuer, der Bau eines Jugendzentrums und der Lärmschutz seien wichtiger, so die Gegner, die das Projekt mit 3000 Unterschriften zunächst stoppen konnten. Erst 1981 wurde der Bau beschlossen. Am 12. Februar 1983 wurde die Burg, wie das Veranstaltungszentrum aufgrund der verschiedenen Dachformen genannt wurde, feierlich eingeweiht.
2017 wurde das Gebäude grundsaniert, der Saal mit seinen 480 Plätzen sowie acht weitere Veranstaltungsräume technisch auf den neuesten Stand gebracht.
„Seitdem haben wir hier eine fantastische Akustik für kulturelle Veranstaltungen sowie beste Voraussetzungen für Kongresse und Firmentagungen für bis zu 800 Personen“, sagt Hanna Kastendieck, die gemeinsam mit ihrer Kollegin an neuen Veranstaltungskonzepten für 2024 arbeitet.
Anti-Winter-Blues-Messe „Ab in den Sommer!“
Eine davon ist die Anti-Winter-Blues-Messe „Ab in den Sommer!“, bei der sich alles um das Thema Urlaub, Freizeit und Garten drehen wird. Ebenfalls neu im Programm ist das Gruseldinner im Februar sowie die „Sommer-Burg“, eine Open-Air-Veranstaltung auf dem 4000 Quadratmeter großen Platz vor der Burg. „Dort wollen wir Konzerte, Open-Air-Kino sowie regionale Märkte veranstalten und vielleicht auch einen Beach-Club aufbauen“, sagt Birte Flügge.
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Auf dem Programm, das gemeinsam mit Burg-Caterer Matthias Hilk erarbeitet worden ist, steht darüber hinaus ein Weinfest, Barbecue & Blues, ein Kinderfest sowie Public-Viewing zur Fußball-EM.
„Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen mit unseren Angeboten zu erreichen und Generationen zusammenzubringen“, sagt Hanna Kastendieck. Mehr Begegnung, mehr Austausch und Miteinander wäre schön.
Neue Auftritte in den Sozialen Medien
Um auch spontane Veranstaltungen breit zu streuen und mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, hat die Burg im Jubiläumsjahr ihre Kommunikationskanäle ausgebaut, ist in den sozialen Medien aktiv und startet im September einen eigenen Newsletter. „Wir erhoffen uns einen engeren Austausch mit den Menschen“, so Kastendieck. „Denn nur, wenn wir wissen, was unsere Gäste sich wünschen, können wir ihre Wünsche auch erfüllen.“
Die Geschichte der Burg
1976 wenden sich fünf Seevetaler Vereine an Politik und Verwaltung mit der Bitte um den Bau eines neuen Veranstaltungszentrums. Das Projekt sorgt für Zündstoff in der Gemeinde. Gegner sammeln 3000 Unterschriften gegen das umstrittene Sieben-Millionenprojekt. Sie machen von der gesetzlichen Möglichkeit des „Bürgerantrags“ Gebrauch und sorgen dafür, dass die bisherigen Planungen 1980 gestoppt werden.
Der Gemeinderat spricht sich für eine Neuplanung aus und startet eine Bedarfsermittlung mit positivem Ergebnis. Im Juni 1981 wird mit dem Bau der Veranstaltungshalle begonnen. Die Kosten belaufen sich auf rund 6,4 Millionen DM.
Am 12. Februar 1983 wird das Veranstaltungszentrum „Burg Seevetal“ vom Seevetaler Bürgermeister Hermann Meyer, Gemeindedirektor Hermann Schaller und Regierungspräsident Klaus Becker feierlich eingeweiht.
In den ersten Jahren wurde der Betrieb von verschiedenen Pächtern übernommen. 1990 übernahm die Kulturabteilung der Gemeinde das Vermietungsgeschäft, die Vermarktung sowie die Organisation von Eigenveranstaltungen.
Zahlen, Daten, Fakten:
Die Burg Seevetal bietet mit insgesamt 1500 Quadratmeter Fläche verteilt auf acht Veranstaltungsräume und einen großen Saal optimale Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen aller Art.
Direkt am Gebäude gibt es Parkplätze für 130 Pkw oder 20 Busse. 2017 wurde die Burg umfangreich saniert. Kosten: 6,5 Millionen Euro.
Im Zuge des Umbaus wurden mit dem Treffpunkt Hittfeld weitere 185 Quadratmeter geschaffen, die schwerpunktmäßig von der Dorfgemeinschaft sowie ortsansässigen Vereine und Institutionen genutzt werden.
2022 war die Burg an 563 Tagen belegt. Die Zahl der Belegungen im Treffpunkt Hittfeld lag bei 279 Tagen.