Hittfeld . Arbeitsgruppe empfiehlt den Verzicht auf die Gastronomie im Veranstaltungszentrum. Nur so könne ein Treffpunkthaus entstehen.

Bisher hatte es immer geheißen: Ohne eigene Gastronomie mache das Veranstaltungszentrum Burg Seevetal in Hittfeld keinen Sinn. Jetzt scheint es einen Sinneswandel in der Gemeinde zu geben. Um das geplante Treffpunkthaus Hittfeld räumlich in die Burg integrieren zu können, soll das Restaurant „Knightbar“ aufgegeben werden. So zumindest wird es in der Vorlage zur Sitzung des Bau- und Sportausschusses am Donnerstag, dem 9. Juni, vorgeschlagen, die die Beratungsergebnisse der „Arbeitsgruppe Burg“ zusammenfasst.

Die aus Vertretern aller Ratsfraktionen bestehende Arbeitsgruppe war nach der jüngsten Ratssitzung im März, auf der über die dringend notwendige Sanierung der Burg beraten wurde, mehrmals zusammengekommen. Mit relativ knapper Mehrheit hatte sich auf der Ratssitzung ein interfraktioneller Antrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Freien Wählern und Axel Bittner, Die Linke, durchgesetzt, die weiterhin an dem Veranstaltungszentrum festhalten wollten, während CDU und FDP aus Kostengründen für einen Abriss votiert hatten (das Abendblatt berichtete). Von einem Abriss ist erstmal keine Rede mehr, stattdessen legt die Verwaltung nun ein geändertes Sanierungskonzept vor, dass den Treffpunkt für die Hittfelder Dorfgemeinschaft berücksichtigt, aber ansonsten die gleichen Punkte beinhaltet wie zuvor. Dies sind Brandschutzertüchtigung, energetische Sanierung und grundsätzliche Modernisierung. Hatte die Verwaltung für das alte Konzept ohne den Treffpunkt Kosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro veranschlagt, geht sie in dem neuen Konzept sogar nur von 6,43 Millionen Euro aus. Grund dafür ist in erster Linie die Aufgabe der Gastronomie, die ansonsten ebenfalls hätte saniert werden müssen.

Stattdessen soll nun der Treffpunkt Hittfeld mit rund 200 Quadratmetern in die bisherigen Räume des Restaurants und der Großküche ziehen. Diese Lage ermöglicht es, dass der Betrieb dort unabhängig von der Burg laufen kann, die weiterhin ein überregionales Veranstaltungszentrum bleibt. Die drei für die Dorfgemeinschaft vorgesehenen Räume sollen mobile Trennwände erhalten, so dass auch größere Veranstaltungen möglich sind. Jeder Raum hätte einen eigenen Zugang, abschließbare Schränke und eine eigene kleine Teeküche. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die sanitären Anlagen unmittelbar an den Treffpunkt angrenzen und von zwei Seiten begehbar wären. Hinzu kämen Abstell- und Lagerräume.

Anstelle des fest integrierten Restaurants soll nun eine Cateringfirma größere Veranstaltungen betreuen. Bleiben sollen indes eine Küche, ein Spül- und ein Kühlraum, ein Lager sowie Personalumkleiden.

Dennoch verwundert das jetzige Konzept ein wenig, hatte die Verwaltung doch noch im März unmissverständlich deutlich gemacht, dass eine gastronomische Versorgung für den weiteren erfolgreichen Betrieb des
Veranstaltungszentrums „unerlässlich“ sei. Auch kleinere Veranstaltungen mit zehn bis 30 Personen bräuchten Getränke und in Pausen Essen à la carte oder vom Buffet.

Mit einem Caterer würde das nicht funktionieren, so die Verwaltung seinerzeit. Viele Veranstalter würden das Catering direkt mitbuchen wollen, damit sie sich darum nicht mehr kümmern müssten. Danach würden sie ihre Veranstaltungsorte häufig auswählen.

Ist das Aus für die Gastronomieder Preis für das Treffpunkthaus?

Dass nun die Gastronomie trotzdem aufgegeben werden soll, scheint der Preis dafür zu sein, den Treffpunkt zu integrieren und die Kosten nicht zu sehr in die Höhe zu treiben.

Neben dem Treffpunkt soll aber noch ein weiterer Nutzer in die Burg einziehen, und zwar das Veranstaltungsmanagement, das bisher am Meyermannsweg untergebracht ist. Für die Mitarbeiter soll ein Anbau an der rechten, dem Parkplatz zugewandten Seite der Burg gebaut werden. Im Erdgeschoss könnte der Ticketverkauf eingerichtet werden und wäre für die Bürger gut zu erreichen. Darüber hinaus soll es einen Anbau für einen zusätzlichen Veranstaltungsraum geben, außerdem soll das sogenannte kleine Foyer mobile Trennwände erhalten, so dass auch kleinere Gruppen dort tagen können.

Die Seevetaler Politiker werden sich am Donnerstag, 9. Juni, in der Sitzung des Bau- und Sportausschusses mit dem neuen Sanierungskonzept befassen. Beginn der öffentlichen Sitzung im Sitzungssaal des Hittfelder Rathauses, Kirchstraße 11, ist um 17 Uhr. Das letzte Wort hat der Rat der Gemeinde am 16. Juni. Da ein Baubeginn im Frühjahr 2017 angestrebt ist, soll die Verwaltung so früh wie möglich die notwendigen Planungen in Angriff nehmen.