Hittfeld. Die Veranstaltungshalle in Hittfeld bleibt ab dem Wochenende für 18 Monate geschlossen. Umfangreiche Sanierung.
Es war schon lange angekündigt, jetzt ist es soweit: Ab dem 1. April schließt die Burg Seevetal ihre Pforten für umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten. Das Veranstaltungszentrum bleibt bis zum Oktober 2018 geschlossen und steht damit 18 Monate lang nicht für öffentliche Events und Gemeindetermine zu Verfügung. Einige der regelmäßigen Veranstaltungen müssen deswegen ausfallen, andere werden in die übrigen Dorfgemeinschaftshäuser verlegt. Im Zuge der Bauarbeiten wird auch der zugehörige Parkplatz gesperrt und kann nicht mehr von den Bürgern und Besuchern genutzt werden.
„18 Monate sind sportlich“, sagt Ingo Kniedel, Leiter der Seevetaler Gebäudewirtschaft, zum Zeitplan für die 6,5 Millionen teure Sanierung. Eine längere Bauphase kommt allerdings für die Gemeindeverwaltung nicht infrage: „Die regelmäßigen Großveranstaltungen sollen höchstens einmal ausfallen“, so Kniedel.
Äußerlich wird sich an der Burg nicht viel verändern. Gar nicht sichtbar ist der Austausch der Flachdächer, die aus energetischen Gründen erneuert werden. Daneben wird es aber einen echten Anbau geben: In Richtung Parkplatz/Göhlenbach entsteht ein neuer eingeschossiger Gebäudeteil, der später die Mitarbeiter des Veranstaltungsmanagements beherbergen wird. Bisher ist das Management und damit auch der Kartenverkauf in der Nebenstelle im Meyermannsweg angesiedelt. Mit der Neueröffnung können die Tickets dann direkt in der Burg erworben werden. Der Anbau erweitert die Burg aber auch um zusätzliche Räume, die für die Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Die 80er-Jahre-Optik im großen Saal verschwindet
Die größten Veränderungen finden im Inneren des Veranstaltungszentrums statt. So wird etwa der große Saal von seiner 80er-Jahre-Optik befreit. Die Holzelemente werden dort vollständig abgerissen. Wie die neue Fassade der Wände aussehen wird, ist allerdings noch nicht klar: „Das entscheiden wir gemeinsam mit den Akustikern“, erklärt Thorsten Hein.
Der technische Leiter der Gebäudewirtschaft will im Zuge der Sanierung dafür sorgen, dass sich die Klangwirkung in der Burg Seevetal verbessert: „Die Bühne bleibt zwar, wie sie ist, aber wir wollen den Schall von dort besser in den Saal bringen.“ Dafür soll etwa die hohe Decke über der Bühne abgehangen werden.
Besonders großer Aufwand entsteht durch für die Erneuerung der Saaldecke. Diese ist nicht begehbar und muss für den Einbau einer neuen Brandemeldeanlage komplett demontiert und durch eine neue Konstruktion ersetzt werden. Brandschutzmängel sind der ursprüngliche Grund für die Sanierung.
Neben der vollautomatischen Meldeanlage müssen auch alle anderen brandschutztechnischen Anlagen wie die Sicherheitsbeleuchtung, die Notstromversorgung oder die Rauchabzugsanlagen erneuert oder repariert werden. Im Rahmen der Sanierung werden auch die sanitären Anlagen erneuert – die bisherigen gehören noch zur Erstausstattung des 1983 fertig gestellten Gebäudes.
„Treffpunkt Hittfeld“statt Restaurantbetrieb
Mit dem Umbau der Burg Seevetal wird auch Hittfeld ein Dorfgemeinschaftshaus bekommen. Schon im vergangenen Oktober wurde der Restaurantbetrieb der „Knightbar“ in der Burg eingestellt – die gastronomische Betreuung wurde seitdem von einem Caterer übernommen. Auch in der neu eröffneten Burg wird dieses System fortgeführt. Die freien Räume und ein Teil der alten Großküche wird ab Oktober 2018 dem „Treffpunkt Hittfeld“ zur Verfügung stehen. „Der Betrieb des Treffpunkthauses läuft unabhängig von der Burg“, erklärt Ingo Kniedel.
Für die Organisation und Planung der Veranstaltungen ist Kirsten Wegner zuständig. „Viele Veranstaltungen konnten in andere Häuser verlegt werden“, sagt die Leiterin der Burg und der Dorfgemeinschaftshäuser. Vor allem das Helbach-Haus wird dafür in Anspruch genommen: Die Gemeinderatssitzung, die jährliche Handelsmesse für Reitsport und weitere Veranstaltungen werden das nächste mal in Meckelfeld stattfinden.
Das Jazzfest wird einmalig im Fleester Hof veranstaltet. Ausfallen muss dagegen der Nachtflohmarkt, weil keine geeignete Location für die Großveranstaltung gefunden wurde. Trotz der langen Umbauphase bleiben viele Veranstalter der Burg treu: „Events wie die Modellbahnbörse und die Barbie-Börse wurden schon gebucht.“
Events seit 1983
Das Veranstaltungszentrum Burg Seevetal in Hittfeld wurde zwischen 1982 und 1983 erbaut und bot in seiner bisherigen Form eine Fläche von 1000m2, die für Messen, Tagungen, Seminare, Konzerte, Auftritte und Feierlichkeiten genutzt wurde. Durch die riesige Veranstaltungsfläche, die gute Verkehrsanbindung in direkter Nähe der A1 und der A7 sowie den großen Parkplatz – auf dem bis zu 130 Pkw und 20 Busse kostenfrei parken können – entwickelte sich die Burg Seevetal schnell zu einem Veranstaltungsort von überregionaler Bedeutung.
Neben Kulturveranstaltungen wird die Burg vor allem für geschlossene Unternehmens-Events gebucht oder für Gemeindezwecke eingesetzt. Hierzu zählen etwa Informationsveranstaltungen für die Bürger und der alljährliche Neujahrsempfang, für den noch nach einer alternativen Location gesucht wird. Bis Oktober 2017 war das Restaurant „Knightbar“ in das Gebäude integriert. Zugunsten eines Dorfgemeinschaftshauses für Hittfeld wurde der Gastronomiebetrieb aufgegeben. (hus)