Travemünde. Eine Badewelt eröffnet direkt am Strand, integriert in ein neues Hotel. Und auch auf der Halbinsel Priwall wird gebaut.
Travemünde hat wieder ein öffentliches Schwimmbad mit Saunalandschaft. Direkt an der Promenade mit Blick auf den Strand. Dort, wo einst das Freizeitbad Aqua-Top stand, eröffnet am 20. Juli das a-ja Resort mit 242 Zimmern, und zu diesem Hotel gehört auch ein für alle Travemünder und Touristen zugänglicher Spa- und Wellnessbereich auf mehr als 2.000 Quadratmetern. Es gibt ein 20 mal 10 Meter großes Hallenbad und einen 20 mal 8 Meter großen Außenpool. Außerdem stehen ein Fitnessraum und ein Nivea Haus für Kosmetik und Massageanwendungen zur Verfügung.
Von einer „neuen Attraktion für Travemünde“, spricht Uwe Kirchhoff. Dem Kurdirektor ist wichtig: „Es wurde ein weiteres Freizeitangebot für unsere Gäste geschaffen, das das ganze Jahr über genutzt werden kann.“ Der Eintritt in die Badewelt kostet beispielsweise für Erwachsene von Montag bis Donnerstag für drei Stunden 9,50 Euro. Die Nutzung von Schwimmbad und Saunalandschaft für einen Tag von 7 bis 22 Uhr kostet 28 Euro.
In das Hotel mit der weißen Fassade – das zur Hamburger DSR Hotel Holding gehört – wurden 35 Millionen Euro investiert. Direkt daneben entsteht das Appartementhaus High End mit 108 Wohnungen, die Ende Juli bezugsfertig sein sollen.
Übernachtung mit Halbpension kostet ab 79 Euro
Noch laufen die Bauarbeiten allerdings auf Hochtouren, um den Termin für das Soft-Opening am 20. Juli zu halten. Die Möbel für die 242 Zimmer, davon 12 Suiten, werden jetzt eingebaut. Eine Übernachtung mit Halbpension kostet ab 79 Euro pro Person im Doppelzimmer: „Wir setzen auf eine lockere Atmosphäre und bieten unseren Gästen ein umfangreiches Freizeitangebot mit großzügigem Wellnessangebot, Sportkursen und Ausflügen“, sagte Direktor Thomas Lenz.
Das Restaurant mit Außenterrasse bietet am Abend ein Markt-Buffet an. Auch externe Gäste können dort für 29 Euro speisen. Die Bar des Hauses erstreckt sich über zwei Etagen, „dort werden wir auch Musikveranstaltungen anbieten“, sagt Lenz. Es gibt an der Ostsee bereits a-ja Resorts in Grömitz und in Warnemünde.
21 Millionen Euro investiert
Travemünde soll zudem auch als Standort für Kongresse weiter ausgebaut werden: Mitte Juni fand im Beisein von Schleswigs-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) die Grundsteinlegung für das „TagungsCenter Slow Down“ auf der Halbinsel Priwall statt, die zu Travemünde gehört. Es werden 21 Millionen Euro investiert. Auf rund 1.000 Quadratmetern sollen hier mit Blick auf die Ostsee bis Herbst 2019 Veranstaltungsräume für bis zu 400 Personen und 110 Hotel-Suiten entstehen. Außerdem wird es eine Tapas-Bar und eine Weinbar sowie eine Kamin-Lounge geben: „Touristische Investitionen wie das Projekt Priwall Waterfront mit dem Tagungscenter bringen Schleswig-Holstein weiter voran“, betonte Minister Buchholz.
Der dänische Investor Sven Hollesen realisiert mit seiner Planet Gruppe das Bauvorhaben Priwall Waterfront. Insgesamt entstehen dort mehr als 507 Ferienwohnungen, die Passat-, Promenaden- und Dünenvillen heißen. Bislang sind laut einer Sprecherin 170 Wohneinheiten fertiggestellt. Die Wohnungen werden an Anleger verkauft und von den Anbietern Novasol und Landal GreenParks an Touristen vermietet. Es sollen bereits über 70 Prozent der Wohnungen verkauft sein. In der Ferienanlage, bis Herbst 2019 ist die Fertigstellung geplant, sollen zahlreiche Restaurants und Geschäfte eröffnen.
Eine-Million-Marke bei den Übernachtungen angepeilt
Im vergangenen Jahr verzeichnete Travemünde in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen rund 625.000 Übernachtungen und damit ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr: „Wenn die Ferienanlage auf dem Priwall fertiggestellt ist und weitere Hotelprojekte auf den Weg gebracht werden, können wir in einigen Jahren die Eine-Million-Marke bei den Übernachtungen erreichen“, prognostiziert Kirchhoff. Für den Kurdirektor steht fest: „Wir haben durchaus noch Bedarf an weiteren innovativen Hotelkonzepten mit anspruchsvoller Gastronomie.“
Ein weiteres Hotel mit rund 80 Zimmern entsteht an der Kurparkstraße. Der Architekturwettbewerb soll Ende kommender Woche entschieden und dann auch das Konzept vorgestellt werden.
Sanierung der Travepromenade startet
Unterdessen kündigte Tourismusexperte Kirchhoff an: „Wir beginnen im Herbst mit der Sanierung der Travepromenade, die rund 2,5 Millionen Euro kosten wird. Alte Gebäude werden abgerissen und neue Pavillons für Gastronomie gebaut und so die Aufenthaltsqualität erhöht.“ Für weitere zwei Millionen Euro soll im Jahr 2019 die Wasserkante vom Fischereihafen bis zum Ostpreußenkai saniert werden. In dem Hafengebiet entstehen etwa 200 Wohnungen sowie Einzelhandel und Gastronomie.
In diesen Tagen wird die Sanierung der Musikmuschel in der Außenanlage des Atlantic Grand Hotels (ehemals Columbia) abgeschlossen, die strahlend weiß in der Sonne glänzt. Es wurden rund 50.000 Euro investiert. Direktor Kay Plesse sagte: „Wir werden hier jetzt wieder verschiedene Musikveranstaltungen anbieten. Und während die Gäste der Musik lauschen, können sie den Blick auf Strand und Ostsee schweifen lassen.“
Travemünder Woche
Zur Partymeile wird das Ostseebad anlässlich der 129. Travemünder Woche vom 20. bis 29. Juli. Auf dem Wasser stehen Segelwettbewerbe an.
Das Festival-Gelände ist rund 80.000 Quadratmeter groß, es werden zahlreiche Musikbühnen aufgebaut. Bis weit nach Mitternacht soll gefeiert werden. An den Gastronomieständen gibt es wieder ein großes Angebot an Speisen und Getränken. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.travemuender-woche.de.
Kulinarisch hat Travemünde auch sonst viel zu bieten. Sterneküche wird im Balthazar in der Villa Mare und im Buddenbrooks im A-Rosa serviert. Fangfrischen Fisch gibt es in den Restaurants im Fischereihafen. Dort liegt auch das angesagte Restaurant Casa Grande.
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