In den NSU-Asservaten fand sich offenbar ein Stadtplan mit markierten Punkten. Moscheen, türkischen und iranischen Restaurants angekreuzt.
Braunschweig/Hannover. Die rechtsextreme Zwickauer NSU-Terrorzelle hatte Anschläge offenbar auch in Braunschweig geplant. Unter den Asservaten der Ermittler fand sich nach einem Bericht der hannoverschen „Neuen Presse“ (Donnerstag) auch ein Stadtplan von Braunschweig. Auf einem Kartenausschnitt waren mit blauem Stift Punkte markiert. Der türkische Generalkonsul Tunca Özcuhadar machte die Kreuze als Adressen von Moscheen, türkischen und iranischen Restaurants sowie Geschäften aus.
Er habe nie gewusst, dass es eine solche Karte gab, sagte der Diplomat der Zeitung. Trotz der Zusicherung von Innenministern und Sicherheitsbehörden, alles für Sicherheit und Schutz zu tun, komme es nach wie vor zu Übergriffen, meist von Rechtsextremisten.
Wie die „Neue Presse“ ebenfalls berichtet, hatten die drei Rechtsterroristen Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos nach dem sechsten Mord ausgelassen auf einem Campingplatz in Gifhorn als Gäste einer Hochzeit mitgefeiert. Durch das Grölen von Naziliedern fielen sie anderen Campern auf. Der Campingplatzbesitzer rief die Polizei zu Hilfe. „Die hat gesagt, ich solle mich nicht so anstellen“, sagte er der Zeitung. Nicht einmal die Personalien seien überprüft worden.