In der Marineschule Mürwik wurden 200 Offiziersanwärter vereidigt. De Maizière sprach von äußerlich und innerlich erneuerten Schiff.

Flensburg. Nun sind sie vereidigt – die ersten Kadetten, die nach all den Affären um das Segelschulschiff „Gorch Fock“ wieder mit ihm in See stechen werden. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Bedeutung der Offiziersausbildung auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ betont. Es sei für die Persönlichkeitsbildung und Professionalisierung der Kadetten wichtig, dass sie daran teilnehmen, sagte der Minister am Freitag bei der Vereidigung von 200 Offiziersanwärtern in der Marineschule Mürwik in Flensburg.

„Anfang des kommenden Jahres werden Sie in See stechen – auf einer innerlich wie äußerlich erneuerten 'Gorch Fock'“, gab der Minister den jungen Kadetten mit auf den Weg. „Sie erhalten damit die seltene Chance, bereits als junge Offiziersanwärter neue Traditionen zu prägen.“

+++ Gorch Fock nimmt Ausbildung wieder auf +++

+++ Neuer Übungsmast für die "Gorch-Fock"-Kadetten +++

Er habe sich die Entscheidung für die Fortsetzung der „Gorch Fock“ als Segelschulschiff nicht leicht gemacht, sagte de Maizière am Rande der Vereidigung. Im November 2010 war eine Kadettin aus der Takelage des Schiffs gestürzt und gestorben. Später war die Ausbildung insgesamt massiv kritisiert worden. Der Kadettenjahrgang 2011 konnte nicht mit der „Gorch Fock“ segeln – „misslich“, kommentierte de Maizière. Für das Aufentern wird inzwischen schon an Land geübt: „Das äußerlich sichtbarste Zeichen für die neue Organisation der Ausbildung ist der Mast, der hier rechts von mir neben dem Hauptgebäude aus dem Wald ragt“, sagte de Maizière in seiner Festrede.

Die Reparaturkosten für die „Gorch Fock“, die laut Marineinspekteur Axel Schimpf im September im Heimathafen Kiel erwartet wird, lägen derzeit bei „knapp unter zehn Millionen Euro“, sagte de Maizière. „Es war unvorhergesehen und trotzdem nicht schön.“ Zunächst war von Kosten im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen worden. In den vergangenen Monaten war neuer Reparaturbedarf offensichtlich geworden. Im November wird die „Gorch Fock“ laut Schimpf nach Gran Canaria verlegt. Im Januar werde die neue Crew eingeschifft: „Das ist nach heutigem Stand gesichert.“ (dpa)