Nach dem Tod einer Kadettin geriet das Schiff in eine schwere Krise. Ein Zeichen des Neuanfangs ist der neue Übungsmast, der nun übergeben wird.

Flensburg. Mehr als ein Jahr nach der Rückkehr der „Gorch Fock“ von ihrer wohl schwersten Fahrt wird heute (Donnerstag) der neue Übungsmast für die Kadetten an die Marineschule Mürwik übergeben. Dazu werden unter anderem der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Thomas Kossendey (CDU), und der stellvertretende Inspekteur der Marine, Konteradmiral Heinrich Lange, in Flensburg erwartet.

Der sogenannte Schul- und Ausbildungsmast ist eine sichtbare Konsequenz aus der Affäre um einen tödlichen Unfall und angebliche Schikane auf dem Segelschulschiff. Im November 2010 war eine Kadettin beim Aufentern aus der Takelage gestürzt und gestorben. Daraufhin war eine Diskussion über die Ausbildungsbedingungen auf der „Gorch Fock“ entbrannt. Nach mehreren Untersuchungen, unter anderem durch Staatsanwaltschaft und Ministerium, wurden Neuerungen am Ausbildungskonzept für den Marinenachwuchs beschlossen. Dazu gehört etwa eine längere Vorbereitungszeit für den Aufenthalt auf der „Gorch Fock“.

Kein Verfahren gegen Ex-Kapitän und Schiffsarzt

Der Flensburger Mast ist nach Angaben der Marineschule ein verkleinerter Nachbau des Originals auf der „Gorch Fock“. 28 Meter hoch ist demnach die Flensburger Version, 45 Meter das Original. Gesetzt wurde der Mast bereits im April. Bevor die jungen Offiziersanwärter aber mit der „Gorch Fock“ in See stechen können, muss das Schiff erst noch weitere Reparaturen überstehen. Im Herbst soll es in seinen Heimathafen Kiel zurückkehren. (dpa/abendblatt.de)