Küstenabbruch auf Rügen: Die Gefahrenstelle sei weiträumig gesperrt. Vor eineinhalb Jahren war ein Mädchen bei solch einem Abbruch gestorben.

Sassnitz. Nach starken Regenfällen ist es am Wochenende im Nationalpark Jasmund auf Rügen zu einem Küstenabbruch gekommen. Rund 2000 Kubikmeter Geschiebemergel seien nördlich von Sassnitz in die Ostsee gestürzt, sagte der Leiter der Außenstelle Jasmund des Nationalparks Vorpommern, Ingulf Stodian, am Montag. Der Abbruch sei vorhersehbar gewesen, weil bereits vor rund einer Woche das Hochufer der Stubnitz an der Stelle abgesackt sei. Die Gefahrenstelle war weiträumig abgesperrt worden, so dass durch den Abbruch niemand verletzt wurde.

Seit Jahresbeginn hatte das Nationalparkamt an den Steilküsten Warnschilder aufstellen lassen, nachdem an Weihnachten 2011 ein zehnjähriges Mädchen bei einem Küstenabbruch am Kap Arkona ums Leben gekommen war. Die Schilder werden allerdings immer wieder von Urlaubern, aber auch Einheimischen ignoriert. Der Nationalpark Jasmund mit seinen berühmten Kreideküsten darf eigentlich nur auf den gekennzeichneten Wanderwegen erkundet werden. Die Strände unterhalb der Steilküsten gehören wegen der Abbruchgefahren nicht dazu.

Auch an anderen Steilküsten auf Rügen stehen mittlerweile große Warntafeln, auf denen über die ständigen Veränderungen der Küsten und den damit verbundenen Gefahren informiert wird. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat außerdem zur Aufklärung 15.000 Faltblätter an Hotels, Pensionen und den Landkreis Rügen verteilt. Außerhalb des Nationalparks sind bis auf die Abbruchstelle vom Dezember 2011 am Kap Arkona alle Steilküsten frei zugänglich.

(dpa)