Bankgeschäfte ohne Rücksicht auf Verluste? Bei der HSH-Nordbank habe es kein “Value at Risk“ gegeben, sagt der Londoner Ex-Filialleiter.

Kiel. In der Affäre um die HSH Nordbank hat der ehemalige Leiter der Londoner Filiale dem Institut schwere Versäumnisse beim Risikomanagement vorgeworfen. „Es gab überhaupt keine Kontrolle“, sagte Luis Marti-Sanchez am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss im Kieler Landtag. Bis er die Bank 2009 verlassen habe, habe es keinen Value at Risk gegeben - ein Risiko-Maß, das den potenziellen Wertverlust von Papieren beschreibt. Gegen Marti-Sanchez ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit den dubiosen „Omega“-Geschäften wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue. Auch der umstrittene Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher ist in dem Verfahren beschuldigt.