Der Schleppzug der “Lisco Gloria“ nach Odense in Dänemark ist endlich gelungen. Probleme mit der Ankerkette wurden gelöst.

Langeland/Kopenhagen. Bergungsexperten haben die ausgebrannte Ostseefähre „Lisco Gloria“ nach Odense in Dänemark abgeschleppt. Anfängliche Probleme mit der Ankerkette seien gelöst, sagte der Sprecher der Reederei DFDS, Gert Jakobsen. Das Schiff, das zunächst vier Kilometer südlich von Langeland trieb, sollte am Freitagvormittag vor Odense ankommen. Auf der Fähre war in der Nacht zum 9. Oktober ein Feuer ausgebrochen.

An der Bergungsaktion beteiligten sich mehrere Schiffe: Der deutsche Schlepper „Fairplay 26“ zog die 200 Meter lange Fähre, während der dänische Schlepper „Asterix“ das Heck sicherte. Zusätzlich überwachten zwei Schiffe der dänischen Marine die Fahrt zur Insel Fünen, um im Falle von möglichen Umweltverschmutzungen eingreifen zu können. Noch immer gibt es einige Glutnester, die ab zu zu kleine lokale Feuer verursachen. „Das ist kein Problem, die können gelöscht werden. Aber es ist viel effektiver, wenn das Schiff liegt“, sagte DFDS-Sprecher Gert Jakobsen. Wann genau die „Lisco Gloria“ am Kai in der dänischen Stadt festmacht, war zunächst offen. Erst danach können Mitarbeiter der Reederei, Versicherungsexperten und Vertreter von Behörden an Bord.

Voraussichtlich am Sonntag reisen zwei Experten der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen aus Hamburg an. Gemeinsam mit einem dänischen und einem litauischen Fachmann wollen sie wahrscheinlich von Montag an auf dem Schiff unter anderem die Ursache des Feuers untersuchen, kündigte Behördenchef Jörg Kaufmann an. Unterstützt werden sie von Brandexperten der Kieler Wasserschutzpolizei. „Wie weit man in dem dort verbliebenen Wrack etwas herausfinden kann, kann man erst vor Ort feststellen“, sagte der Leiter der dortigen Ermittlungsgruppe, Marco Wemhoff-Marks. Bei dem Unglück auf der unter litauischer Flagge fahrenden Fähre konnten alle 236 Menschen an Bord gerettet worden, 28 wurden verletzt. Das Feuer brach etwa elf Kilometer nördlich der Insel Fehmarn aus.