Proben der fettigen, vebrannt riechenden Masse werden bereits untersucht. Schon am Dienstag wurden ähnliche Fettklumpen am Strand entdeckt.
Kiel. An mehreren Ostseestränden in Schleswig-Holstein sind klebrige Klumpen angespült worden. Die Wasserschutzpolizei vermutet, dass die fettige Substanz vom Brand der Ostseefähre „Lisco Gloria“ stammt. Proben werden derzeit in einem Labor untersucht, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am Montag sagte. Möglicherweise handele es sich um tierisches Fett, das von in Kühltrailern transportierten Fleischladungen stammen könnte, die möglicherweise auf dem Schiff verbrannt seien.
Die Verunreinigungen waren zwischen Lindhöft bis Noer in der Eckernförder Bucht sowie zwischen Damp und Falshöft gemeldet worden. Festgestellt wurden murmel- bis faustgroße Klumpen. Die Konzentration der Klumpen an der hiesigen Küste sei allerdings wesentlich geringer als in Dänemark, sagte der Sprecher der Wasserschutzpolizei. „Das Öl ist für die Vögel gefährlich. Es könnte ihr Gefieder verkleben“, sagte der dänische Einsatzleiter Gert Bladt dem Radiosender NDR 1 Welle Nord. Bislang aber seien keine verendeten Tiere entdeckt worden.
Die Fähre war in der Nacht zum 9. Oktober auf dem Weg von Kiel nach Klaipeda nördlich von Fehmarn nach einer Explosion in Brand geraten. Alle 236 Passagiere und Crewmitglieder konnten das Schiff rechtzeitig verlassen. 28 von ihnen erlitten Rauchvergiftungen. Derzeit liegt das 200 Meter lange Schiff mit Schräglage knapp vier Kilometer südlich der dänischen Insel Langeland.