Laut Eigner stammten klebrige Fladen am Ostseestrand wohl nicht von der ausgebrannten “Lisco Gloria“. Schiff soll Dienstag nach Dänemark.
Langeland/Kopenhagen. Die ausgebrannte Ostsee-Fähre „Lisco Gloria“ soll schnellstmöglich nach Odense in Dänemark geschleppt werden. Die Reederei DFDS bemühe sich, eine Erlaubnis für spätestens diesen Dienstag zu bekommen, sagte Unternehmenssprecher Gert Jakobsen am Montag. Ein genauer Plan für das Abschleppen sei noch nicht ausgearbeitet worden. Dennoch könne die Überführung kurzfristig beginnen, wenn die zuständigen Behörden in Dänemark, Deutschland und Litauen sowie die Klassifikationsgesellschaft grünes Licht geben, sagte Jakobsen.
Nach Einschätzung von Bergungsexperten können die Glutnester auf dem Schiff an einem Kai oder auf einer Werft effektiver bekämpft werden als auf See. Auf der „Lisco Gloria“ war in der Nacht zum 9. Oktober nördlich von Fehmarn ein Brand ausgebrochen. Die Passagiere und Crewmitglieder konnten in einer dramatischen Rettungsaktion rechtzeitig das Schiff verlassen. Derzeit liegt das 200 Meter lange Schiff mit Schlagseite knapp vier Kilometer südlich der dänischen Insel Langeland. Fachleute schätzen, dass infolge des Feuers 80 Prozent der Lastwagen und Sattelzüge zerstört wurden.
+++ Fettige Klumpen an der Ostseeküste angespült +++
Unterdessen begannen Experten mit der Analyse klebrig-fettiger Fladen , die an mehrere Ostseestrände gespült wurden. Damit soll die Herkunft der zum Teil faustgroßen Klumpen geklärt werden. Sie können das Gefieder von Vögeln verkleben und so den Tieren gefährlich werden. Möglicherweise handelt es sich um tierisches Fett, sagte ein Polizeisprecher. Auf der Fähre lagerten zum Zeitpunkt des Unglücks in mehreren Kühltrailern rund 1000 Tonnen Fleisch.
Die Reederei geht nicht davon aus, dass die „Lisco Gloria“ die Verschmutzung der Küste während ihrer Liegezeit vor der Insel Langeland verursachte. „Dort wurde sie rund um die Uhr überwacht durch Umweltbehörden und Schiffe der Marine“, sagte Jakobsen. „Was in den ersten Stunden nach dem Brand geschah, wissen wir jedoch nicht.“