Es geht um den weiteren Kurs der CDU. Begleitet wird die Konferenz von Protesten der Atomgegner und dem Widerstand gegen die Fehrmanbelt-Querung.

Lübeck. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihrem Besuch in Lübeck im Rahmen der Regionalkonferenz die Verlängerung der Atomlaufzeiten verteidigt. „Wir wollen das Zeitalter der erneuerbaren Energien erreichen, aber nicht mit dem Kopf durch die Wand“, sagte sie am Mittwoch vor knapp 1300 Christdemokraten aus dem Norden. Vor dem Hintergrund schlechter Umfragewerte und dem Streit um Integration diskutierte die CDU-Chefin mit den Landesverbänden von Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern über den weiteren Kurs der Partei. Die Regionalkonferenz soll auf den Parteitag vorbereiten, der am 14. November in Karlsruhe beginnt.

Begleitet wurde Merkels Besuch von starken Protesten der Gegner einer festen Fehmarnbelt-Querung. Sie protestierten mit ohrenbetäubendem Güterzuglärm vom Band und forderten auf Transparenten einen Ausstieg aus dem deutsch-dänischen Milliarden-Projekt. Die Gegner des Brücken- oder Tunnelbaus befürchten eine Kostenexplosion und halten die Querung verkehrspolitisch für unnötig. Sie haben Bedenken wegen der Umwelt und sorgen sich um Wirtschaft und den Tourismus in der Region. „Frau Merkel muss sich langsam fragen, ob es nicht Zeit für eine Neubewertung des Projektes ist“, sagte der Sprecher der Allianz gegen eine feste Fehmarnbelt-Verbindung, Malte Siegert. Wie beim Projekt Stuttgart 21 sei der Widerstand gegen die feste Beltquerung inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagte Siegert.

Daneben protestierten die Atomkraftgegner gegen den geplanten Castortransport ins Endlager Gorleben. Sie versuchten, eine Menschenkette rund um die Musik- und Kongresshalle zu bilden. Insgesamt beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 450 Menschen an den verschiedenen Demonstrationen.