Türkische Hacker hatten Seiten der Partei im Nordosten und Hamburg lahm gelegt. Der Verfassungsschutz untersucht den Eingriff.

Hamburg/Schwerin. Hacker haben die CDU-Internetseiten in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg vorübergehend lahmgelegt . „Das Problem trat am Montagabend auf und war Dienstagmittag beseitigt“, sagte der Schweriner Landesgeschäftsführer Klaus-Dieter Götz. Derzeit funktioniere alles wieder, zum Glück seien keine Daten verschwunden. Auch die Hamburger CDU-Internetseite war am Nachmittag wieder erreichbar. Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern habe Anzeige erstattet, das Landeskriminalamt ermittle bereits.

Laut CDU hatten Unbekannte auf dem Computerserver in Hamburg, wo die Interseiten beider Landesverbände liegen, eine andere Seite davorgeschaltet. Wer die Internetseite www.cdu-mv.de anklickte, landete auf einer schwarzen Internetseite mit türkischen Symbolen, wie einer roten Fahne mit Halbmond und Stern. Dort wurde unter anderem gefragt, wo das Geld für die Integration und für Moscheen bleibe. Eine andere Internetadresse – www.cdu-mecklenburg- vorpommern.de – wurde vorübergehend gar nicht auf dem Server gefunden.

„Wir wissen bisher nicht, ob das ganze politisch motiviert war oder ein Streich oder irgendwelche Trittbrettfahrer“, erklärte Götz. Die CDU ist im Nordosten mit 6200 Mitgliedern eine der größten Parteien und steckt gerade in der Vorbereitung der Landtagswahl und der Neuwahlen zu den Kreistagen und Landräten im Herbst 2011. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in Mecklenburg-Vorpommern ihren Wahlkreis.

Merkel hat für Anfang November einen Besuch bei Integrationsprojekten in Hamburg geplant. Außerdem wird sie an diesem Mittwoch in Lübeck auf einer Regionalkonferenz der CDU-Landesverbände von Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern erwartet.

In Hamburg nahm die CDU ihre Website am späten Vormittag aus dem Netz, wie die Sprecherin des Landesverbands, Anna Christina Hinze, sagte. Die Partei entschuldigte sich bei Besuchern der Seite, die „aufgrund von Wartungsarbeiten“ bis in den Abend offline sei.

Das Hamburger Landeskriminalamt (LKA) habe Ermittlungen aufgenommen, sagte der Sprecher der Innenbehörde, Ralf Kunz. Außerdem werde der Hackerangriff beim Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz bewertet und geprüft, ob ein extremistischer Hintergrund vorliege.

Bereits Anfang 2008 hatte ein Hacker den Internetauftritt der CDU in Schleswig-Holstein attackiert . Damals waren auch die Internetseiten sämtlicher Ortsvereine betroffen. Zu sehen waren türkische Flaggen und Parolen in türkischer Sprache. Der IP-Adresse zufolge war der Angriff damals aus dem türkischen Ankara erfolgt.