Falls es sich bei dem georteten Gegenstand tatsächlich ein Blindgänger handelt, müssen 18.000 Hildesheimer ihre Wohnung verlassen.
Hildesheim. Wegen einer Bombenräumung müssen am kommenden Sonntag möglicherweise 18.000 Hildesheimer ihre Wohnungen verlassen. Bei Straßenarbeiten wurde ein Gegenstand aus Metall geortet. Sollte es tatsächlich ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sein, soll das Gebiet von acht Uhr an evakuiert werden.
Die Chancen stehen aber gut, dass Fußballfans das Endspiel der Weltmeisterschaften in ihrem eigenen Wohnzimmer verfolgen können. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst will bereits am Sonnabend mit Grabungen beginnen, um die in vier Metern Tiefe geortete mutmaßliche Bombe näher zu untersuchen, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.
In Hildesheim ist die angekündigte Entschärfung bei der Bevölkerung unterdessen auf Unverständnis und Kopfschütteln gestoßen. Niemand möchte den Tag des WM-Finalspiels in Süd-Afrika in einem Auffanglager für evakuierte Anwohner verbringen.
Die Stadt rechtfertigt den Termin mit den organisatorischen Maßnahmen. So seien sonntags etwa die Belegungszahlen in den Krankenhäusern am niedrigsten. Auch könnten Alten- und Pflegeheime an diesem Tag am besten geräumt werden. Frühere Termine wie der 27. Juni oder der 4. Juli seien aufgrund der „notwendigen, umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen“ und der vielen Beteiligten wie Feuerwehr, Polizei, Kampfmittelräumdienst etc. nicht realisierbar gewesen.