Ab Ende 2012 soll in einer Betonhalle schwach- und mittelradioaktiver Müll geprüft und für das Endlager in Salzgitter verpackt werden.
Gorleben. Bis Ende 2012 wird in Gorleben eine neue Atomanlage gebaut. In einer 75 Meter langen Betonhalle wird eine Anlage zum Prüfen und Umverpacken von schwach- und mittelradioaktivem Müll entstehen. Gebaut wird die Anlage von einem Tochterunternehmen der großen Energieversorger, der GNS, wie ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag in Gorleben bestätigte.
Die GNS betreibt direkt neben der neuen Anlage auch das Zwischenlager für Atommüll sowie weitere Einrichtungen. In der neuen Anlage soll laut Planung nur schwach- und mittelradioaktiver Müll behandelt werden, der langfristig im Endlager Konrad in Salzgitter eingelagert werden soll.
Atomkraftgegner fürchten aber, dass in der neuen Anlage eventuell auch mit Müll aus dem maroden Lager Asse hantiert werden könnte. Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz, das für die Asse zuständig ist, wies diese Befürchtung zurück. „Solche Spekulationen sind absurd. Es gibt keine Pläne und wird keine Pläne geben, Abfälle aus der Asse in Gorleben zu konditionieren“, sagte er.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Rebecca Harms, kritisierte, dass auch diese Atomanlage erneut in Gorleben und nicht an einem anderen Standort gebaut wird. Das sei eine Provokation für die Bevölkerung, erklärte Harms in Berlin.
Die Atomkraftgegner in Gorleben fürchten, dass nun noch mehr Müll ins Wendland kommt – vor allem Müll aus dem maroden Lager Asse. „Das würde zu einem ständigen Hin- und Hertransport von Atommüll führen und damit zu einer zusätzlichen Gefahr, zum Beispiel bei einer Kollision auf der Straße“, sagte der Sprecher der örtlichen Bürgerinitiative, Wolfgang Ehmke.
Sorgen bereitet den Atomkraftgegnern auch die mögliche Strahlung, wenn mit Müll hantiert wird. „Mit der Abluft gerät Strahlung in die Atemluft“, sagte Ehmke.