Die Versorgung ländlicher Gegenden sei eine langjährige Forderung des Landes, sagte die Gesundheitsministerin aus Mecklenburg-Vorpommern.
Schwerin/Hannover. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) hat den Vorstoß ihres Bundeskollegen Philipp Rösler (FDP) für eine „Landarztquote“ bei der Zulassung zum Medizinstudium begrüßt. „Eine Quote für Medizinstudienplatz- bewerber einzuführen, die sich verpflichten, nach ihrem Studium in unterversorgten Gebieten tätig zu werden, ist seit längerem eine Forderung des Landes“, erklärte die Ministerin am Dienstag in Schwerin.
Auf der nächsten Gesundheitsministerkonferenz Ende Mai werde sie einen entsprechenden Antrag einbringen. „Unterstützung dafür auch von der Bundespolitik ist uns dabei gerne willkommen.“
Mit Blick auf die von Rösler vorgeschlagene Lockerung der Zugangsbeschränkung zum Medizinstudium (Numerus clausus) verwies Schwesig auf die Möglichkeiten im Hochschulrahmenrecht. Dieses räume den Universitäten schon heute die Möglichkeit ein, auf eigene Auswahlverfahren zu setzen. So würden bereits bis zu 60 Prozent der Studienplätze in Rostock und Greifswald nicht mehr nach dem Numerus clausus vergeben. Bewerber müssten sich dort einem Auswahlgespräch stellen. Neben dem Notendurchschnitt werde auch das soziale Engagement gewürdigt, erklärte die Ministerin und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende.
Kassen-Chef für Röslers Vorstoß
Auch de Krankenkasse KKH-Allianz in Hannover hält Röslers Vorstoß für richtig. Vorstandschef Ingo Kailuweit sagte am Dienstag in einer Mitteilung: „Wir haben nicht generell zu wenig Ärzte, sie sind nur falsch verteilt. Daher sind verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen nötig, um Ärzte gezielter in Gebieten mit drohender Unterversorgung einsetzen zu können.“
Beim Medizinstudium sollten außerdem verstärkt auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit vermittelt werden. Gesundheitsminister Rösler will mehr Studienplätze, die Entschärfung des Numerus clausus zum Studium und eine „Landarztquote“ schaffen.