Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin, Manuela Schwesig, will gegen die ärztliche Unterversorgung Gemeindeschwestern einsetzen.
Hannover. Gemeindeschwestern sind nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) ein gutes Mittel gegen die ärztliche Unterversorgung ländlicher Räume. Das sagte die Ministerin am Donnerstag in Hannover am Rande der Gesundheitsministerkonferenz der Länder.
Es sei wichtig, die nicht-ärztlichen Berufe wie die Gemeindeschwester, die im Auftrag des Arztes in ländlichen Gegenden eingesetzt wird, zu stärken und fördern. In Mecklenburg-Vorpommern sind Gemeindeschwestern seit einigen Jahren tätig. Sie könnten in ganz Deutschland als Regelversorgung eingesetzt werden, schlug Schwesig vor.
Die Gemeindeschwester fährt zu Patienten aufs Land. Dort misst sie zum Beispiel den Blutdruck und schaut, ob die Arzneimittel ordentlich eingenommen werden, erklärte Schwesig. Sie informiere auch den Hausarzt über den Zustand der Patienten. Der Arzt müsse somit nur in dringenden Fällen den Hausbesuch machen.
Schwesig bezeichnete die Gemeindeschwester als eine „gute Idee“, die die Versorgung sicher stelle. Wie es aber umgesetzt werde, entscheide der Bewertungsausschuss in Berlin, in der die Länder nicht säßen. Die Bezahlung ist nach Schwesigs Ansicht aber noch zu gering. Sie kritisierte außerdem, dass die Gemeindeschwestern nur für einen Arzt tätig sein dürften.
Die Gesundheitsminister forderten außerdem, dass der Bund sich an der Finanzierung der überflüssigen Schweinegrippe-Impfstoffe beteiligen solle. „Eine Pandemie-Vorsorge ist Aufgabe des Bundes“, sagte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Taubert (SPD). Andernfalls würde allein Niedersachsen auf 22 Millionen Euro sitzen bleiben, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums.