Zwei Atomkraft-Gegner blockierten den Transport der neuen Trafo-Station zum AKW Krümmel. Hunderte Demonstranten auch in Gorleben.
Gessthacht. Atomkraftgegner haben in der Nacht zum Mittwoch den Transport eines neuen Transformators für das Atomkraftwerk Krümmel bei Geesthacht blockiert. Während etwa 20 Demonstranten die Straße sperrten, seien zwei Aktivisten unter den Tieflader gekrochen und hätten sich dort angekettet, berichtete ein Sprecher der Organisation „contrAtom“ am Mittwoch.
Damit wollten die Atomkraftgegner gegen die Wiederinbetriebnahme des Reaktors protestieren, der mit kurzen Unterbrechungen seit einem Trafobrand im Sommer 2007 außer Betrieb ist. Durch die Aktion sei der Transport des 600 Tonnen schweren Trafos vom Elbehafen in Geesthacht zum dreieinhalb Kilometer entfernten Atomkraftwerkes um rund 45 Minuten verzögert worden, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Aktion sei friedlich verlaufen. Gegen die beiden Aktivisten, die sich unter das Fahrzeug gelegt hatten, ermitteln die Behörden wegen des Verdachts der Nötigung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Für den 24. April planen Atomkraftgegner nach Angaben von „contrAtom“ eine Großdemonstration mit mehreren tausend Menschen vor dem Kraftwerk in Krümmel und eine Menschenkette zwischen den Atommeilern Brunsbüttel und Krümmel.
Auch gegen die Erkundung des Salzstocks Gorleben wird demonstriert: Auf der Bundesstraße zwischen Dannenberg und Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) befinden sich rund 100 Menschen. Gut 20 Traktoren blockierten auf der niedersächsischen Seite die Brücken über die Elbe. Die Polizei prüft, ob sie die Demonstration auflöst. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg und viele Landwirte im Wendland wenden sich gegen die Erkundung des Salzstocks Gorleben als Endlager für hoch radioaktiven Atommüll.