Ein Architektenwettbewerb hat ergeben, dass das denkmalgeschützte Plenargebäude abgerissen werden soll. Eva Osterlen lehnt das ab.

Hannover. Die Witwe des Landtags-Architekten Dieter Osterlen will einem Abriss des Plenargebäudes in Hannover nicht zustimmen. In einer Erklärung über eine Rechtsanwaltskanzlei in Hannover ließ Eva Oesterlen mitteilen, dass „jedwede beabsichtigte entstellende Veränderung des Niedersächsischen Landtages keine Zustimmung erfahren wird“. Sie sieht ihr Urheberrecht beeinträchtigt. Die Oesterlen-Witwe erwägt rechtliche Schritte gegen einen Abriss. Sie sehe kein zwingendes öffentliches Interesse, das die drohenden massiven Eingriffe in das Baudenkmal rechtfertigen könnte, hieß es.

Bei einem Architektenwettbewerb siegte ein Entwurf, der den Abriss des sanierungsbedürftigen Plenargebäudes, das unter Denkmalschutz steht, vorsieht. Die Anwaltskanzlei HFK, die die Architektenwitwe vertritt, erklärte: „Frau Oesterlen würde es ausdrücklich begrüßen, wenn sich die Baukommission des Landtages mit ihren Einwänden zielführend auseinandersetzt, um so einer beginnenden rechtlichen Auseinandersetzung im Sinne aller Beteiligten die Grundlage zu entziehen.“ Oesterlen will das Erbe ihres Mannes, der 1994 starb, bewahren. Die letztliche Entscheidung, ob das Plenargebäude umgebaut oder ganz abgerissen wird, steht noch aus.

Die Baukommission des Landtages will über die Ergebnisse des Architektenwettbewerbes beraten. Auch in der Bevölkerung, bei Denkmalschützern sowie bei Politikern gibt es Bedenken gegen einen Abriss.