Die Universitätsklinik Schleswig-Holstein ist in eine wirtschaftliche Schieflage geraten - im vergangenen Jahr fehlten 33 Millionen Euro.
Kiel. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ist erneut in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Das Krankenhaus bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der „Kieler Nachrichten“. Die Zeitung berichtet über ein Schreiben des Vorstands an die Klinik- und Institutsdirektoren. Danach wurden im vergangenen Jahr rund 33 Millionen Euro mehr ausgegeben als geplant. Freiwerdende Stellen sollen deshalb vorläufig unbesetzt bleiben. Die Personalkosten beim größten Arbeitgeber des Landes sollen bei 420 statt der veranschlagten 400 Millionen Euro gelegen haben. Hohe Materialkosten schlugen mit zusätzlichen 13 Millionen Euro zu Buche.
Ein Krankenhaussprecher bestritt am Abend jedoch, dass das UKSH damit wirtschaftlich in Schieflage geraten sei. Es gebe derzeit keinen Anlass, das angestrebte Wirtschaftsergebnis 2009 infrage zu stellen. Über den Status des Wirtschaftsplans 2010 will das Klinikum nach der Sitzung des Finanzausschusses kommende Woche berichten.
Das UKSH ist mit rund 10000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Land. Standorte sind Kiel und Lübeck. Der Verbund verfügt über 2400 stationäre Betten. Die Kliniken behandeln im Jahr mehr als
240000 Patienten ambulant sowie etwa 100000 stationär oder teilstationär. Das seit 2003 fusionierte Klinikum ist im Norden das einzige Krankenhaus der sogenannten Maximalversorgung. An 51 Kliniken und 26 Instituten gewährleistet es mit den Standorten Kiel und Lübeck die universitäre medizinische Forschung und Lehre im Norden. Das UKSH gehört bundesweit zu den größten Einrichtungen seiner Art und gilt in der Forschung als Aushängeschild der Region.