Klaus Ernst hatte Sigmar Gabriel zu einem Oppositionsgipfel eingeladen. Der SPD-Chef hat kein Interesse. Jetzt ist der Linken-Politiker sauer.
Hamburg. Linken-Chef Klaus Ernst ist verärgert über die Absage von SPD-Chef Sigmar Gabriel an ein gemeinsames Treffen von Linken, SPD und Grünen. Im „Hamburger Abendblatt“ sagte Ernst: „Gabriels Blockadehaltung ist absurd. Es scheint so, als ob an der SPD-Spitze nach wie vor Betonköpfe dominieren, die nicht im Fünf-Parteien-System angekommen sind. Das schwächt die Opposition gegen den Sozialabbau der Bundesregierung.“
Ernst hatte nach der Bundespräsidentenwahl SPD und Grüne zu einem Oppositionsgipfel eingeladen und einen Neustart der Opposition gefordert. Gabriel hatte die Einladung zurückgewiesen und als „Offenbarungseid und einen Ausdruck äußerster Hilflosigkeit“ bezeichnet.
Ernst rief die Mitglieder der SPD auf, ein Bündnis für soziale Gerechtigkeit in Deutschland möglich zu machen, „auch wenn es Gabriel nicht passt.“ Das Lager der nicht an der Regierung beteiligten Parteien müsse zusammenstehen, forderte der Linken-Politiker: „Wer sich einer gemeinsamen Oppositionshaltung in zentralen Fragen verweigert, muss sich fragen lassen, ob das Land oder die Partei an erster Stelle steht.“ Ernst erneuerte sein Gesprächsangebot. „Vielleicht führt die Sommerpause zu etwas Entspannung“, sagte Ernst.