Migrationsexpertin Aydan Özoguz (SPD) erhält auch Unterstützung aus der Union. Alice Schwarzer stelle Muslime unter Generalverdacht.
Hamburg. Integrationspolitiker von SPD und Union lehnen die Forderung der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer nach einem Kopftuchverbot für Schülerinnen ab. „Wir sind kein laizistischer Staat, und das soll auch so bleiben“, sagte die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Aydan Özoguz, der „Rheinischen Post“. „Deswegen bin ich dagegen, dass Religion aus dem öffentlichen Leben verbannt wird – das gilt ausdrücklich auch für Kopftücher.“
Der Integrationbeauftragte der Unionsfraktion im Bundestag, Stefan Müller (CSU), lehnt ein Kopftuchverbot mit Verweis auf die Religionsfreiheit ab. „Eine Verbotskultur würde fundamentalistische Kräfte stärken“, sagte Müller.
Ihre Thesen zur Integrationsdebatte hat Schwarzer in ihrem neuen Buch „Die große Verschleierung“ veröffentlicht. Dazu sagte Özoguz: „Alice Schwarzer offenbart in ihrem Buch ein extrem einseitiges Weltbild, das auch die aktuelle politische Debatte bestimmt.“ Alle Muslime würden dabei unter Generalverdacht gestellt und als integrationsunwillig diffamiert.