Drei Pfarrer und ein Religionslehrer sollen Jugendliche belästigt oder missbraucht haben. Einer der Pfarrer wurde vor Gericht verurteilt.

Wiesbaden. Nach der katholischen wird nun auch die evangelische Kirche zunehmend von Missbrauchsvorwürfen erschüttert. Wie der Probst für Süd-Nassau, Sigurd Rink, berichtete, richtet sich der Verdacht gegen drei Pfarrer und einen evangelischen Religionslehrer aus Hessen und Rheinland-Pfalz. Ein inzwischen pensionierter Pfarrer soll nach Medienberichten Anfang der 80er Jahre einen Konfirmanden missbraucht haben.

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Ein weiterer Pfarrer soll nach Angaben der Kirche seine Opfer mit SMS-Botschaften sexuell belästigt haben. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Geistlichen sei von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Ein Disziplinarverfahren gegen den Pfarrer sei noch anhängig. „Als Kirche sind wir erschüttert, welche ungeahnten negativen Energien sich hier offensichtlich entladen haben“, sagte Rink „Zugetraut hätten wir das den Seelsorgern und den Mitarbeitern niemals.“

Die Vorwürfe erstreckten sich auf die frühen 80er Jahre, 2002 und 2009. In einem Fall wurde ein Pfarrer vom zuständigen Gericht zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Die Kirche habe den Geistlichen daraufhin von seinen kirchlichen Aufgaben entbunden. Bei dem fraglichen Lehrer werde geprüft, ob ihm die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen werden könne.