Deutschland schrumpft weiter: Es sterben zwar weniger Menschen, allerdings ist 2009 die Zahl der Geburten auf ein Rekordtief gesunken.
Wiesbaden. Die Einwohnerzahl in Deutschland geht weiter zurück. Die Bevölkerung dürfte Ende vergangenen Jahres auf 81,7 bis 81,8 Millionen gesunken sein, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage einer ersten Schätzung in Wiesbaden mitteilte. Das entspricht einem Rückgang von etwa 0,3 Prozent, denn im Jahr 2008 lebten noch 82,0 Millionen Menschen in Deutschland.
Schon seit dem Jahr 2003 sinkt die Einwohnerzahl der Bundesrepublik. Auch im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge weniger Kinder als im Vorjahr in Deutschland geboren. Die Statistiker rechnen mit 645.000 bis 660.000. Das wären noch weniger als 2006. Seit 1946 war dies mit 672.724 das geburtenschwächste Jahr in Deutschland.
Allerdings starben 2009 weniger Menschen als im Jahr 2008. Das statistisches Bundes geht von 830.000 bis 840.000 Sterbefällen aus. Das sogenannte Geburtendefizit, also die Differenz aus Geburten und Sterbefällen, dürfte damit zwischen 180.000 und 190.000 liegen.
Der Einfluss von Aus- und Einwanderungen auf die Bevölkerungszahl lässt sich dem Bundesamt zufolge vorerst nur sehr grob abschätzen. Der sogenannte Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen Zuzügen aus dem Ausland und den Fortzügen ins Ausland, dürfte demnach aber negativ ausfallen. Es wird ein Minus von 20.000 bis 70.000 Menschen erwartet.