Bei 20.233 Geburten kamen 20.629 Kinder zur Welt. Im Vergleich zu 2009 ein Plus von 3,5 Prozent. Die meisten Babys wurden in Barmbek geboren.

Hamburg. Die Zahl der Geburten in Hamburg ist auch im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Bei 20.233 Geburten kamen 20.629 Kinder zur Welt. Das gab der Hamburger Senat am Freitag bekannt. Gegenüber 2009 sei dies ein Plus von 3,5 Prozent. 2009 hatte es bei 19.583 Geburten 19.937 Kinder gegeben. Die hohe Zahl unterstreicht nach den Worten von Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU) nicht nur die Attraktivität der Hamburger Geburtshilfen, sondern auch die guten Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Hamburg. Die meisten Geburten verzeichneten 2010 die Asklepios Klinik Barmbek (2.700), das Marienkrankenhaus (2.604), die Asklepios Klinik Altona (2.580) sowie das Universitätsklinikum Eppendorf (2.369).

Lesen Sie dazu auch den Abendblatt-Bericht aus dem Februar 2010:

Babyboom in Barmbek, weil der Chefarzt Mundharmonika spielt?

In Hamburg sind im vergangenen Jahr 19.937 Kinder zur Welt gekommen. Die meisten Frauen wählten die Asklepios Klinik Barmbek für die Entbindung, hier kamen 2759 Kinder auf die Welt. Ein Grund für die Beliebtheit dieser Klinik ist wohl auch ihr Chefarzt. Professor Dr. Bernhard-Joachim Hackelöer begrüßt die Neugeborenen nämlich mit einem Lied auf seiner Mundharmornika.

Rund 40 Lieder hat der 64-Jährige im Repertoire. Am liebsten spielt er für die Kleinen "Weißt Du wieviel Sternlein stehen". "Die Melodie kommt bei den Kindern gut an", sagt er. "Blues oder Rock zu spielen hätte keinen Sinn." Je nach Herkunft der Eltern spiele er aber auch schon mal ein schottisches Kinderlied, die Marseillaise oder auch "An der Nordseeküste".

Sein Musikinstrument zieht er aus dem Kittel hervor, sobald das Neugeborene in den Armen der Mutter liegt. Einen medizinischen Nachweis für die Wirkung seiner musikalischen Ständchen auf die Neugeborenen gibt es nicht. "Aber Musik ist immer gut", sagt Hackelöer. "Sie berührt die Menschen." Und viele Babys würden während des Mundharmonikaspiels erstmals die Augen öffnen.

Seit 1972 hilft Hackelöer Schwangeren, ihre Babys auf die Welt zu bringen, seit 1986 in der Asklepios Frauenklinik in Barmbek. "Dass ich nach der Geburt Mundharmonika spiele, vergessen die Mütter nie", sagt er. Mit den Liedern wolle er auch zum Ausdruck bringen, dass er emotional bei ihnen sei.

"Gerade bei einer großen Entbindungsklinik besteht die Gefahr, dass die Atmosphäre sehr unpersönlich wird", sagt er. Die Schwangeren wollten aber von einer Klinik nicht nur die Sicherheit einer großen, gut ausgestatteten Abteilung, bei der sie und ihr Kind im Notfall gut versorgt werden, sondern auch ein schönes Ambiente. "Der Trend geht zu einer Kombination aus schönem Erlebnis und Sicherheit", so Hackelöer.

Weil er bei rund 2800 Geburten im Jahr nicht alle Kinder persönlich begrüßen kann, geht er oft Mundharmonika spielend über den Flur der Neugeborenen-Station. Für seine vier eigenen Kinder spielte er, bis sie zwölf Jahre alt waren.

Mit Material von epd