Berlin. Die Bundeswehr ist seit Januar 2002 in Afghanistan im Einsatz, derzeit mit annähernd 4500 Soldaten. Das Mandat für den Einsatz wird der Bundestag in der kommenden Woche voraussichtlich verlängern. Möglicherweise wird die Zahl der nach Afghanistan entsandten Bundeswehrangehörigen im nächsten Jahr außerplanmäßig erhöht. Dafür sind neue Beschlüsse der Bundesregierung und des Bundestags notwendig.
Das Bundeswehr-Kontingent ist Teil der Internationalen Sicherheits-Unterstützungsgruppe (International Security Assistance Force, Isaf). Zur Isaf-Mission gehören mehr als 71 000 Soldaten aus 41 Ländern sowie 26 Wiederaufbauteams.
Seit 2003 hat die Bundeswehr Wiederaufbauteams in den Provinzen Kundus und Feisabad stationiert, Mitte 2006 übernahm sie die Verantwortung für den gesamten Norden Afghanistans und stellt seit 2008 auch die schnellen Eingreifkräfte für die Nordregion. Zudem sind seit 2007 sechs Bundeswehr-Jets vom Typ Tornado als Aufklärungsflugzeuge im Einsatz.
Die Nordregion galt zunächst als annähernd befriedete Region, seit einigen Jahren allerdings ist die Bundeswehr dort zunehmend Ziel von Angriffen und Anschlägen der radikalislamischen Taliban. Bislang sind 35 Bundeswehrsoldaten im Afghanistan-Einsatz ums Leben gekommen.