Zum 1. Juli erwartet Deutschlands Autofahrer eine Neuberechnung der Kfz-Steuer. In dieser Liste sehen Sie, mit welchen Kosten Sie zu rechnen haben.

Abwrackprämie beschlossen, neue Kraftfahrzeugsteuer auf den Weg gebracht: Für deutsche Autokäufer und besitzer ändert sich mit den Konjunkturpaketen der Bundesregierung einiges. Und die Autobauer jubeln: Damit werde der Weg freigemacht für mehr Klimaschutz und die Erneuerung der veralteten Fahrzeugflotte, sagte VDA-Geschäftsführer Kunibert Schmidt im Deutschlandfunk.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erhoffe sich von der Reform auch eine Stabilisierung des unter der Krise leidenden Marktes. Schmidt begrüßte, dass der Schadstoffausstoß nach den gleichen Grundsätzen besteuert werden soll. Das habe zur Folge, dass kleinere Autos weniger und größere Fahrzeuge mehr Steuern zahlen müssen. Es sei aber eine überproportionale Besteuerung großer Autos vermieden worden. Es sei wichtig, "dass wir nicht zwischen den Klassen diskriminieren und ideologisieren", sagte der VDA-Vertreter.

Die Einigung sieht eine Mischung aus der früheren Steuer nach Hubraum und einer CO2-Abgabe vor und gilt nur für Neuwagen: Je 100 Kubikzentimeter sind dann bei Benzinern zwei Euro fällig, bei Diesel-Fahrzeugen 9,50 Euro. Darüber hinaus muss für jedes Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer noch einmal zwei Euro bezahlt werden, sofern der Wagen die Grenze von 120 Gramm überschreitet. Dies gilt für Diesel wie Benziner.

Umweltverbände reagierten verhalten. "Deutschland verzichtet im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten auf wirksame Kaufanreize für besonders effiziente und saubere PKW", kritisierte die Deutsche Umwelthilfe. DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch sprach von einer "Kapitulation der Politik vor den Lobbyisten der Automobilindustrie.

Der Umweltverband BUND begrüßte den Verzicht auf die zeitweise geplante Steuerbegrenzung für große Fahrzeuge, kritisierte aber die zugleich beschlossene Steuersenkung für Dieselfahrzeuge. Insgesamt sei die Reform "ein Schnellschuss auf Kosten von Umwelt und Gesundheit", erklärte der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Der umweltorientierte Verkehrsclub VCD begrüßte den Verzicht auf die Deckelung der Hubraumbesteuerung. Auch nach dem neuen Modell "werden Spritschlucker künftig nicht nennenswert mehr Kfz-Steuer bezahlen als heute", kritisierte aber der VCD-Verkehrsexperte Gerd Lottsiepen. Damit fehle eine hinreichende Lenkungswirkung zugunsten sparsamer Autos.

Der Automobilclub ACE sprach dagegen von einem "vertretbaren Kompromiss" und einem "Einstieg in die notwendige Ökologisierung der Autosteuer". Besser wäre allerdings eine Besteuerung nur nach dem CO2-Ausstoß gewesen, erklärte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner.

Wie viel kostet mein Auto? Eine Tabelle mit Beispielrechnungen finden Sie auf der folgenden Seite.


Datenquelle: ADAC
Diese Liste basiert auf "Rundungsrichtlinien" des Finanzministeriums
Alle Angaben ohne Gewähr

Die ausführliche Liste des ADAC (mit weiteren Angaben) können Sie hier als PDF-Dokument (etwa 77 kb) downloaden