Ein Selbstmordattentäter hat sich in Bagdad an einem Kontrollpunkt in der Nähe des Innenministeriums in die Luft gesprengt und fünf Menschen getötet.
Kairo/Bagdad. Nach dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak bleibt die Sicherheitslage kritisch. In der Nähe des Innenministeriums im Zentrum der Hauptstadt Bagdad wurden am Montag bei einem Selbstmordanschlag mindestens fünf Menschen getötet, wie medizinische Hilfskräfte mitteilten. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira meldete sieben Tote, unter ihnen ein Polizist. 27 Menschen wurden nach Zeugenangaben verletzt.
Am Donnerstag waren bei der schwersten Anschlagsserie seit August in der Hauptstadt mehr als 70 Menschen getötet worden. Am Tag danach wurde eine Krisensitzung der irakischen Führung im Parlament aus Sicherheitsgründen abgesagt. Dabei sollte neben der jüngsten Eskalation auch über den Machtkampf zwischen Sunniten und Schiiten gesprochen werden, der seit dem Abzug der US-Armee vor einer Woche offen ausgetragen wird.
Die Sunniten werfen Ministerpräsident Nuri al-Maliki vor, die Macht an sich reißen zu wollen. Der Regierungschef hatte in der vergangenen Woche erst seinen sunnitischen Stellvertreter Salih al-Mutlak aus dem Amt gedrängt. Dann hatte ein Gericht in Bagdad einen Haftbefehl wegen angeblicher Terroraktivitäten gegen den sunnitischen Vizepräsidenten Tarik al-Haschimi ausgestellt. Der Politiker floh daraufhin in das von den Kurden kontrollierte Autonomiegebiet im Norden des Irak.
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In der nördlichen Stadt Mossul wurde ersten Weihnachtsfeiertag ein Christ getötet. Eine Gruppe bewaffneter Männer erschoss ihn nach Angaben aus Sicherheitskreisen in der Nähe seines Hauses. Angehörige der christlichen Minderheit werden im Irak besonders häufig Opfer von Übergriffen islamischer Extremisten. Etwa die Hälfte der Christen hat seit der US-Invasion im Irak ihre Heimat verlassen.