Verfahren gegen früheren Direktor des IWF, Dominique Strauss-Kahn, wird eingestellt. Das angebliche Opfer habe die Klage zurückgezogen.
New York. Dominique Strauss-Kahn, der frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), kann erleichtert aufatmen: Das Verfahren gegen Strauss-Kahn wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung einer New Yorker Hotelangestellten wird vermutlich am (morgigen) Dienstag eingestellt. Die New Yorker Staatsanwaltschaft beantragte am Montag, die Anklage gegen den ehemaligen 62-Jährigen fallen zu lassen.
Am Montag waren die Klägerin und ihr Anwalt zu einer kurzen Unterredung im Büro der Bezirksstaatsanwaltschaft von Manhattan eingetroffen. Nur 15 Minuten später verließen beide das Büro wieder. Der Anwalt der Klägerin, Kenneth Thompson, verlas eine kurze Erklärung, in der er die Staatsanwaltschaft für die Handhabung des Falls verurteilte.
Thompson sagte: "Manhattans Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance hat einer Frau das Recht verwehrt, Gerechtigkeit in einem Vergewaltigungsprozess zu erlangen.“ Vance habe nicht nur einem unschuldigen Opfer den Rücken gekehrt, sondern auch forensische und andere Beweise ignoriert.
Die Staatsanwaltschaft reichte unterdessen beim Gericht einen Antrag ein, worin sie empfiehlt, die Anklagepunkte gegen Strauss-Kahn fallen zu lassen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt und somit auch nicht die Beweggründe des Bezirksstaatsanwalts für diesen Schritt.
Strauss-Kahn soll am (morgigen) Dienstag vor Gericht erscheinen. Seine Anwälte, William Taylor und Benjamin Brafman, begrüßten die jüngste Entwicklung. Sie hätten von Anfang an gesagt, dass ihr Klient unschuldig sei, erklärten sie.
Zuletzt hatte es Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Klägerin gegeben. Eine Gewährsperson hatte am Sonntag gesagt, die Staatsanwaltschaft werde der Klägerin am (heutigen) Montag vermutlich erklären, dass sie den Fall wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Frau und aus Mangel an Beweisen nicht weiter verfolgen werde. (abendblatt.de/dapd)