Seine Anwälte sollen dem Zimmermädchen bereits Geld angeboten haben. Sperma auf Teppich der Hotel-Suite stammt von Strauss-Kahn.
New York. Der DNA-Test brachte den Beweis: Die Spuren an der Kleidung des Zimmermädchens, das Dominique Strauss-Kahn unter anderem der versuchten Vergewaltigung beschuldigt, stammen von dem Ex-IWF-Chef. Das ist noch kein Beweis für einen Missbrauch. Aber die Verteidigungs-Strategie wird nun klar, nach der Strauss-Kahn darauf beharrt, der Sex zwischen ihm und der Hotel-Mitarbeiterin sei einvernehmlich gewesen. Wie jetzt bekannt wurde, berichten auch andere Angestellte des Sofitel am Times Square in New York von Annäherungsversuchen Strauss-Kahns. Gleichzeitig berichtet die „New York Post“ von einem ganz anderen unmoralischen Angebot: So sollen sich Bekannte Strauss-Kahns an Freunde des mutmaßlichen Opfers gewandt und Geld geboten haben, um einen Prozess zu verhindern.
Benjamin Brafman, der Anwalt von Strauss-Kahn, lehnte es zunächst ab, sich zu den DNA-Spuren zu äußern. Bei einer Gerichtsanhörung in der vergangenen Woche hatte er noch gesagt, die Beweise würden den Vorwurf nicht stützen, Strauss-Kahn habe die Frau zu etwas gezwungen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP soll Strauss-Kahn mit einer Angestellten des Hotels geflirtet haben, die ihn nach dem Einchecken auf seine Suite begleitete, um sicher zu gehen, dass alles zufriedenstellend war. Später soll Strauss-Kahn am Empfang angerufen haben und die Rezeptionistin gefragt haben, ob sie Lust habe, ihm nach Dienstschluss Gesellschaft zu leisten. Die Rezeptionistin habe abgelehnt, und gesagt ihr sei der private Umgang mit VIP-Gästen verboten.
Wie die „New York Post“ berichtet, haben Freunde von DSK die Familie des Zimmermädchens kontaktiert, um ihr Schweigegeld anzubieten. Sie selbst sei offenbar nicht zu erreichen, weil sie sich in einer bewachten Unterkunft aufhalte. „Sie haben mit ihrer Familie bereits gesprochen“, sagte eine französische Geschäftsfrau der Zeitung. Man werde die Angelegenheit ruhig beenden. Die Strafverfolgungsbehörden von New York hätten versucht, die Frau vom Kontakt mit Strauss-Kahns Freunden fernzuhalten. Das sei aber nicht gelungen. Es gehe um eine Schweigegeld in siebenstelliger Höhe in US-Dollar.
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Nach einem Bericht von Fox News soll Strauss-Kahn die Frau noch während der vermeintlichen Attacke angeschrien haben: „Weißt du nicht, wer ich bin?“ Sie habe geweint: „Bitte hören Sie auf. Ich brauche meinen Job. Ich kann ihn nicht verlieren. Tun Sie das nicht. Bitte hören Sie auf.” Er habe nicht von ihr abgelassen und sie zum Oralverkehr gezwungen. (abendblatt.de/ryb)