Prominente Nachbarschaft: Dominique Strauss-Kahn zog um in ein Haus mit vier Schlafzimmern. Anwälte dementieren Kontakte zum vermeintlichen Opfer.
New York. In seiner neuen Nachbarschaft wohnen Promis wie Hollywood-Star Robert de Niro, dessen Filmfirma sogar nach dem Stadtteil benannt ist. Das Dreieck unterhalb der Canal Street („Tribeca“) ist ein hipper Teil von Manhattan in New York. Und jetzt beherbergt Tribeca den wohl prominentesten Träger einer Fußfessel rund um den Erdball: Dominique Strauss-Kahn, 62. Der inzwischen zurückgetretene Chef des Internationalen Währungsfonds durfte umziehen. Aus seiner zeitweiligen Unterkunft in der Nähe der Wall Street wurde der wegen versuchter Vergewaltigung angeklagte Franzose in ein mondänes Stadthaus gebracht.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen – er allerdings lächelte sogar – fuhrt DSK ein kleines Stück nördlich. Gerichtsbeamte hatten zuvor bestätigt, dass man sich auf eine neue Unterkunft für Strauss-Kahn geeinigt habe. Sprecher David Bookstaver sagte, der Richter habe den Plänen zugestimmt. Die neue Unterkunft Strauss-Kahns hat nach Berichten der Agentur AP vier Schlafzimmer und diverse Badezimmer. Das Haus liegt außerdem in der Nähe des Gerichtsgebäudes, in dem der ehemalige IWF-Chef zu Anhörungen erscheinen muss.
Strauss-Kahns Anwalt William Taylor sagte zu Journalisten, seinem unter Hausarrest stehenden Mandanten gehe es gut. „Es gibt nicht viel, das er machen kann.“ Der frühere IWF-Chef war nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft zunächst in einem Apartment in einem Hochhaus unter Hausarrest gestellt worden. Strauss-Kahn wird von bewaffneten Wächtern beobachtet und muss eine elektronische Fußfessel tragen. Seine Bewegungen werden von Kameras aufgezeichnet. Seine Unterkunft darf er nur für Gerichtstermine, Arztbesuche und Gottesdienste verlassen. Die Staatsanwaltschaft muss mindestens sechs Stunden vorher über geplante Ausgänge informiert werden.
Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr darf Strauss-Kahn nicht nach draußen. Allerdings kann er Besuch empfangen. Zusätzlich zu Familienmitgliedern dürfen sich bis zu vier weitere Personen in der Wohnung aufhalten. Für seine Bewachung muss Strauss-Kahn rund 200.000 Dollar pro Monat aus eigener Tasche bezahlen. Nicht berücksichtigt ist dabei die Miete für das Haus, in dem er jetzt untergebracht ist. Im Internet war das Haus für 50.000 Dollar pro Monat zur Miete ausgeschrieben.
Strauss-Kahns neues Zuhause verfügt über ein eigenes Kino, einen Gymnastikraum und Badezimmer mit Whirlpool-Wannen und Dampfduschen. Laut Ausschreibung im Internet wurde das Haus erst vor kurzem renoviert. Das Wohnzimmer verfüge über einen Kamin sowie ein großes Dachfenster. Auch eine große Terrasse gehöre zum Mietpreis, heißt es.
Strauss-Kahn wurde am 14. Mai wegen des Verdachts auf versuchte Vergewaltigung einer Hotelangestellten in New York festgenommen. Seine Anwälte dementieren, dass sie Kontakt zum mutmaßlichen Opfer suchen. Zuvor waren Berichte aufgetaucht, Vertreter des Franzosen würden den Kontakt zu der 32 Jahre alten Einwanderin aus Afrika suchen, offenkundig, um sie von einer Aussage abzubringen. (abendblatt.de/dapd/dpa)