„Die Amerikaner sind leichtgläubige Kleinkinder.“ Jonathan Franzen sagt, Barack Obama könne die Erwartungen der Amerikaner nie erfüllen.
München/Washington. US-Bestseller-Autor Jonathan Franzen hat den amerikanischen Präsidenten Barack Obama als Weihnachtsmann bezeichnet. Obama habe den Amerikanern „schon eine ganze Menge beschert, aber sie wollen immer noch mehr“, sagte Franzen in einem „Focus“-Interview. „Die Amerikaner sind leichtgläubige Kleinkinder, und Obama ist ihr Weihnachtsmann“, fügte er hinzu.
Die Erwartungen seien so hoch, dass Obama sie unmöglich erfüllen könne, erklärte Franzen . Die Frage sei, ob er gut daran getan habe, diese Erwartungen dermaßen zu schüren. Kritik an Obama übte auch Jazz-Legende Herbie Hancock, der bei Obamas Amtseinführung aufgetreten war und zu den Lieblingsmusikern des Präsidenten gehört. Er rügte, dass Obama seinen Wählern zu viel in Aussicht gestellt habe: „Wenn Obama all das hätte umsetzen wollen, was er uns versprochen hat, dann hätte er ein Diktator sein müssen.“
So funktioniere das aber nicht. Er müsse Rücksicht nehmen auf Kongress und Senat. Und die hätten ihn nicht gerade unterstützt. Obama sei „kein Magier“. Generell sei die Kommunikation der Regierung mangelhaft. Am 2. November finden die amerikanischen Kongresswahlen statt. Es wird erwartet, dass Obamas Demokraten im Kongress die Mehrheit verlieren.