Der US-Präsident schwört auf Bob Dylan, die Rolling Stones – und Maria Callas. Obamas Musikgeschmack hat sich in zwei Amtsjahren verändert.
Hamburg/New York. Kaum zwei Jahre im Amt, färbt die Präsidentschaft auch dezent auf den iPod von Barack Obama ab. Sagte er noch 2008 als Kandidat im Interview mit dem amerikanischen Musik- und Reportagemagazin „Rolling Stone“, er ör Bob Dylan, Stevie Wonder, Miles Davis, Bruce Springsteen und viele elektrische Musik, so hört sich das nun anders an.
Im aktuellen Interview mit dem „Rolling Stone“ sagte Obama : „Ich tendiere vermutlich weiterhin mehr zu der Musik meiner Jugend als zu dem neueren Zeugs. Da gibt es immer noch sehr viel Stevie Wonder, sehr viel Bob Dylan, sehr viel Rolling Stones, sehr viel R ’n’ B, sehr viel Miles Davis und John Coltrane. Das sind die alten Standards.“ Aber es sei eben auch Klassik vertreten. Kein Freund großer Opern, dieser Präsident, aber: Es gebe Tage, „an denen Maria Callas genau das Richtige“ ist.
Und auch die Rapper haben digitalen Raum auf Obamas iPod: „Dominierte früher Jay-Z, habe ich nun ein bisschen Nas und ein bisschen Lil Wayne und anderes Zeugs – ich würde mich aber nicht als Experten bezeichnen.“
Am 9. Februar traf der Präsident seinen Helden Bob Dylan im Weißen Haus. „Genau das liebe ich an Dylan: Er war genauso, wie man ihn sich vorstellt. Er kam nicht zur Probe. Er wollte auch kein Foto mit mir; meistens wollen alle Performer sich mit mir und Michelle ablichten lassen. Er tauchte nicht auf. Stattdessen kam er und spielte eine wunderschöne Version von ,The Times They Are A-Changing’.“ Dann sei Dylan von der Bühne gestiegen, auf Obama zugegangen, habe ihm die Hand geschüttelt („Ein kleines Grinsen auf den Lippen“) und sei gegangen. Obama: „Und ich dachte mir: So will man seinen Bob Dylan doch.“