Die Republikaner und verschiedene Blogger fragen: „Wie niedrig wird er sich vor den Monarchen dieser Welt machen?“
Washington/Tokio. Eine tiefe Verbeugung von US-Präsident Barack Obama vor dem japanischen Kaiser Akihito hat in den USA Kritik bei seinen politischen Gegnern hervorgerufen. Obama hatte den Monarchen Tokio mit einem Handschlag und einem Diener begrüßt. Republikaner stellten daraufhin auf der Website der University of Connecticut College Bildern von Obamas Geste Aufnahmen gegenüber, auf denen mehrere Staatsgäste von Akihito den japanischen Kaiser aufrecht stehend die Hand schütteln.
Andrew Malcom fragte in einem Blog der „Los Angeles Times“: „Wie niedrig wird sich der neue US-Präsident vor den Monarchen dieser Welt machen?“ Der Sprecher des Außenministeriums, Ian Kelly, verteidigte die Geste Obamas als Zeichen des Respekts für den japanischen Kaiser. Dessen Vater Hirohito regierte, als japanische Truppen 1941 den amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor angriffen.
Viele frühere US-Präsidenten waren aus ähnlichen Gründen in die Kritik geraten: Schon Bill Clinton und Richard Nixon hatten dem japanischen Kaiser mit tiefen Verbeugungen ihre Aufwartung gemacht. Obamas Vorgänger George W. Bush musste Spott einstecken, weil er 2005 bei einem Spaziergang mit dem saudischen Kronprinzen Abdullah dessen Hand hielt – ein Zeichen der Freundschaft im arabischen Kulturraum.
Obama, der derzeit vor allem wegen seiner Gesundheitspolitik heftig von den Republikanern angegriffen wird, ist in diesem Jahr bereits vorgeworfen worden, auf einem Weltwirtschaftsforum vor dem saudiarabischen König Abdullah niedergekniet zu haben. (AP/HA)