Hamburg. Die Juristin Schomburg (SPD) löst damit den umstrittenen Amtsinhaber Michael Werner-Boelz (Grüne) vorzeitig ab. Dieser fehlte bei der Wahl.
Der Machtwechsel in Hamburg-Nord ist vollzogen: Bettina Schomburg (SPD) ist am Donnerstagabend wie erwartet zur neuen Bezirksamtsleiterin gewählt worden und löst damit den bisherigen Amtsinhaber Michael Werner-Boelz vorzeitig ab. Der Grünen-Politiker galt vor allem bei SPD, CDU und FDP als umstritten.
Schomburg erhielt bei der Wahl 32 Jastimmen, also sechs Stimmen mehr als die Koalition aus SPD, CDU und FDP in der Bezirksversammlung Nord zählt. 18 Abgeordnete stimmten mit Nein. Die Juristin wolle nun bald „loslegen“: „Ich habe viele Ideen“, sagte sie gegenüber NDR 90,3.
Hamburg-Nord bekommt neue Bezirksamtsleiterin
Die drei Parteien hatten sich bereits zuvor darauf verständigt, die 51 Jahre alte Abteilungsleiterin im Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) an die Spitze der Verwaltung zu wählen.
Schomburg war vor ihrer Tätigkeit beim LIG Referatsleiterin in der Finanzbehörde im Bereich Vermögensmanagement. Sie kennt die unterschiedlichen Ebenen der Verwaltung und die Schnittstellen zwischen Behörden und Bezirksämtern. Die Spitzenbeamtin ist Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Historische Museen Hamburg und vertritt dort die Interessen der Stadt.
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Der noch amtierende Bezirksamtsleiter Werner-Boelz fehlte bei der Wahl erkrankt. SPD, CDU und FDP hatten dem 57-Jährigen vorgeworfen, die eigene politische Agenda vor die Belange des Bezirks zu stellen und das Amt „für die Ideologie der grünen Partei“ zu instrumentalisieren, wie es aus der CDU hieß.
Formal muss Schomburg noch vom Senat überprüft werden und kann dann die Bezirksamtsleitung in Hamburg-Nord übernehmen.