Washington. Kamala Harris soll die neue Kandidatin der Demokraten für die Wahl zur US-Präsidentschaft werden. Was das für Donald Trump bedeutet.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat nach dem Ausstieg ihres Chefs Joe Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaft nun sehr gute Chancen, die nächste Spitzenkandidatin der Demokraten zu werden. Unklar ist noch, ob sie sofort nachrücken wird oder die Partei sogenannte „Blitz-Vorwahlen“ abhalten wird. Darin könnten mehrere Bewerber ihren Hut in den Ring werfen. Die endgültige Entscheidung würde dann wohl erst bei dem Nominierungskonvent der Demokraten fallen, der am 19. August in Chicago beginnen wird.
Sollte Harris aber doch den Zuschlag bekommen, dann müsste sie eine Aufholjagd gegenüber dem derzeit klar favorisierten Republikaner Donald Trump meistern. Wie aus einer Umfrage des Fernsehsenders CBS hervorgeht, die am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde, liegt Trump nach aktuellem Stand mit einem Vorsprung 51 zu 48 Prozent vor der Vizepräsidentin. Eine Wählerbefragung der Finanzzeitschrift Forbes, die zwei Tage vorher publiziert wurde, gibt Trump einen Vorsprung von 52 zu 48 Prozent.
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Kamala Harris in Umfragen noch hinter Trump
Andere Umfragen gelangen zu ähnlichen Ergebnissen. So oder so liegen die Abstände noch durchaus innerhalb der statistischen Fehlermeldung von 5 Prozentpunkten. Unklar ist hingegen, ob der unabhängige Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy Trump oder Harris mehr Stimmen wegnehmen würde. Ihm trauen die meisten Umfragen zu, etwa 10 Prozent der Direktstimmen für sich zu verbuchen. Allerdings steht er bisher nur in einigen der US-Staaten auf dem Wahlzettel.
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Unterdessen hätte die Vizepräsidentin gegenüber Trump einige wichtige Vorteile. Da sie gemeinsam mit Biden als Team angetreten ist, hätte sie sofort Zugang zu dessen Wahlspenden. Das Bargeld in der Spendenkasse des amtierenden Präsidenten beläuft sich auf über 90 Millionen Dollar. Auch wäre sie klar favorisiert bei Wählergruppen, die Trump und die Republikaner während der vergangenen Monate kräftig umworben hatten. So glaubte der ehemalige Präsident, im Gegensatz zu den beiden letzten Wahlkämpfen nun auch bei afroamerikanischen Wählern punkten zu können. Bei diesen sowie anderen ethnischen Minderheiten wäre Harris, die indischer und amerikanischer Abstammung ist, aber deutlich im Vorteil.
Kräftiger Schwung in der Schlussphase des Wahlkampfs
Ein weiterer Konkurrenzvorteil bestünde für Harris darin, dass die Demokraten erst einen Monat nach den Republikanern ihren Nominierungsparteitag abhalten werden. Wie vergangene Wahlen bewiesen haben, gehen die Kandidaten, deren Parteikonvent näher am Wahltag liegt, mit kräftigem Schwung in die Schlussphase des Wahlkampfs. Schließlich bleiben Wählern deren Abschlussreden sowie die scharfe Kritik, die Demokraten zweifellos an Trump üben werden, besser in Erinnerung als Auftritte, die deutlich weiter zurückliegen. Von dem Abschluss des demokratischen Parteitags bis zu den Präsidentschafts- und Kongresswahlen, die am 5. November stattfinden werden, sind es dann nur noch zweieinhalb Monate.
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