Bewaffnete hätten das Auto des Touristen beschossen, teilte die örtliche Polizei mit. Ein afghanischer Begleiter sei bei dem Angriff zudem getötet worden.
Kabul. Nur wenige Wochen nach dem Tod zweier deutscher Entwicklungshelfer ist in Afghanistan der Polizei zufolge erneut ein Bundesbürger getötet worden. Bewaffnete hätten das Auto des Touristen in der entlegenen Provinz Ghor beschossen. Bei dem Angriff sei zudem ein afghanischer Begleiter getötet worden.
Der Reisepass des Deutschen sei gefunden worden, sagte der stellvertretende Polizeichef Ghors, Abdul Raschid Baschir. Provinzgouverneur Abdullah Hewad sagte, bei den Tätern habe es sich um „kriminelle Jugendliche“ und nicht um Taliban gehandelt.
Die Männer waren demnach auf dem Weg in die Provinz Bamijan, die häufiger von Ausländern besucht wird. Vize-Polizeichef Baschir sagte: „Ein deutscher Staatsbürger, der sich bei Einheimischen als Tourist vorstellte, ist von zwei unbekannten Bewaffneten erschossen worden. Ein weiterer Afghane wurde bei dem Angriff getötet.“ Die Angreifer hätten das Feuer das Geländefahrzeug eröffnet, in dem die Opfer reisten. Der Deutsche sei auf dem Weg nach Bamian gewesen, wo die Taliban 2001 zwei gigantische Buddha-Statuen in die Luft gesprengt hatten.
Die östlich von Ghor gelegene Provinz Bamian – eine der friedlichsten im Land – ist eine der wenigen Touristenattraktionen in Afghanistan. Allerdings besuchen Bamian vor allem Ausländer, die in dem Land arbeiten. Dass der Deutsche über Ghor dorthin reisen wollte, deutet darauf hin, dass er als Tourist vom Iran aus nach Afghanistan kam und seine Reise nach Osten in Richtung Kabul fortsetzen wollte.
Anfang September wurden zwei deutsche Entwicklungshelfer in Afghanistan tot aufgefunden. Die Täter wurden nicht gefasst. (dpa/rtr/abendblatt.de)