Erst explodierte eine Bombe inmitten der Hauptstadt Oslo. Dann richtete der Attentäter auf einer Ferieninsel ein Blutbad unter Jugendlichen an.
Oslo. Bei zwei terroristischen Anschlägen am Freitag, dem 22. Juli 2011, sterben 76 Menschen. Bei einem Bombenanschlag im Regierungsviertel Oslos kommen acht Menschen ums Leben. Anschließend erschießt der Attentäter Anders Behring Breivik auf der Insel Utöya 68 Menschen. Im Internet veröffentlicht der 32-Jährige ein 1.518-seitiges rassistisches Manifest, in dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehrmals erwähnt sowie SPD, Linke und die Grünen heftig kritisiert werden.
„Tat und Täter“ weisen allerdings keine „keine Bezüge nach Deutschland“ auf. Der Verfassungsschutz hatte mögliche Verbindungen des Attentäters von Oslo zur Hamburger Neonazi-Szene geprüft. „Es sind keine Kontakte ins Umfeld von Anders Behring Breivik erkennbar“, sagte der Leiter des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz, Manfred Murck. Zu den Opfern des Terroranschlags auf der Insel Utøya gehört auch ein Stiefbruder der norwegischen Prinzessin Mette-Marit. Der 51-jährige Polizist Trond Berntsen wurde erschossen, als er seinen zehnjährigen Sohn schützen wollte. Berntsens Vater war mit der Mutter Mette-Marits, Marit Tjessem, verheiratet. Weltweit war die Anteilnahme mit Norwegen groß. In Berlin trugen sich Hunderte Menschen in das Kondolenzbuch der Botschaft ein. Viele von ihnen legten Blumen vor dem Gebäude nieder.