Ein 35-jähriger Brite bestätigt Kontakt zum Attentäter. Am vergangenen Freitag hatte Anders Breivik noch weitere Anschläge geplant.
Oslo/London. Hat sich der Attentäter des Doppelanschlags von Norwegen, Anders Behring Breivik, von der strikten Anti-Muslim-Ideologie eines früheren Aktivisten inspirieren lassen? Erstmals hat ein britischer Rechtsextremist zugegeben, Verbindungen zu Breivik gehabt zu haben. Der Brite gehörte einst zur extrem rechten Gruppierung British Defence League an, berichtet die Zeitung „The Times“.
„Ich gehöre zu seinen Mentoren. Ich kann für ihn mit Sicherheit eine Inspiration gewesen sein“, behauptete der Rechtsextremist. „Aber was er getan hat, ist das pure Böse.“ „Was er getan hat, passt nicht zu irgendetwas von dem, womit ich zu tun habe“, sagte Ray.
Der 35-Jährige bestätigte in dem Interview, das nach Angaben der Zeitung auf Malta geführt wurde, er habe direkten Online-Kontakt mit Breivik gehabt. Ray, der der britischen Tempelritter-Bewegung angehörte, habe sich aber verbeten, von Breivik als „Freund“ auf der Social-Media-Plattform Facebook aufgeführt zu werden. (dpa/abendblatt.de)
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Anders Breivik hatte nach Angaben seines Anwalts noch umfassendere Pläne. Verteidiger Geir Lippestad sagte am Freitag der norwegischen Zeitung "Aftenposten“: "Er hatte an diesem Freitag noch mehrere Pläne in unterschiedlicher Größenordnung.“ Diese seien "genau so konkret“ gewesen wie die Bombe im Osloer Regierungsviertel und das Massaker auf der Insel Utøya.
Über den Verlauf sagte Lippestad: "Es sind an dem Tag Dinge geschehen, auf die ich nicht eingehen kann. Sie hatten zur Folge, dass alles etwas anders verlief, als er sich vorgestellt hatte.“ Konkret nannte der Anwalt in "Aftenposten“ Breiviks Absicht, zwei weitere Gebäude "zu bombardieren“.
Der Attentäter hatte am vergangenen Freitag um 15.26 Uhr direkt vor dem Osloer Regierungs-Hochhaus eine Autobombe detonieren lassen, durch die acht Menschen starben. Zwei Stunden später begann er auf der 40 Kilometer entfernten Insel Utøya mit einem Massaker an Teilnehmern eines sozialdemokratischen Jugendlagers. Er tötete dort bis zu seiner Festnahme 68 Menschen. (HA)