Die beiden Wanderer werden seit Freitag vermisst. Sie arbeiten in Afghanistan. Ob sie von den Taliban entführt wurden, ist noch unklar.
Berlin/Kabul. Die beiden in Afghanistan vermissten Deutschen sind möglicherweise entführt worden. Außenminister Guido Westerwelle sagte am Dienstag in Berlin, dass man entsprechenden Hinweisen nachgehe. Er könne „die Möglichkeit nicht ausschließen (...), dass sie Opfer eines Entführungsverbrechens geworden sind“. Das Innenministerium in Kabul bestätigte, dass der Aufenthaltsort der beiden Deutschen unklar sei. Sie seien zuletzt in der Provinz Parwan nördlich von Kabul gesehen worden. Ministeriumssprecher Sediq Sediqqi sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir wissen nicht, ob sie entführt wurden. Bislang hat niemand die Verantwortung übernommen.“
Die beiden Männer seien in Parwan zum Wandern gewesen. Nach dpa-Informationen arbeiten beide in Afghanistan. Der Polizeichef von Parwan, General Scher Ahmad Maladani, sagte: „Zwei deutsche Wanderer werden seit Freitag in Parwan vermisst.“ Sie hätten ihrem Fahrer gesagt, dass sie am Freitagnachmittag zurückkehren würden, seien dann aber nicht mehr aufgetaucht. „Also kam der Fahrer zu uns.“
Die Männer seien in der bergigen Salang-Gegend unterwegs gewesen. „Wir suchen immer noch nach ihnen und hoffen, sie zu finden.“ Freitag ist in Afghanistan auch für Mitarbeiter deutscher Organisationen Feiertag.
Die Taliban übernahmen zunächst nicht die Verantwortung für eine mögliche Geiselnahme. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte der dpa: „Wir haben keine Berichte über eine Entführung der beiden vermissten Deutschen. Wir prüfen das.“ Im Juli 2007 hatte die Entführung von zwei deutschen Bauingenieuren wochenlang Schlagzeilen gemacht. Eine der beiden Geiseln war erschossen worden. Der zweite Ingenieur kam im Oktober 2007 nach 85 Tagen Geiselhaft frei. (dpa)