Die Taliban-Kämpfer seien bei einem Nato-Luftangriff getötet worden, teilte der Afghanistan-Oberkommandierende, US-General John Allen, mit.
Washington/Kabul. Die USA haben nach eigener Aussage die Verantwortlichen des folgenschweren Hubschrauber-Abschusses in Afghanistan getötet. Die Taliban-Kämpfer seien am Montagabend bei einem Nato-Luftangriff getötet worden, teilte der Afghanistan-Oberkommandierende, US-General John Allen, am Mittwoch mit. Es handele sich um einen Befehlshaber der Islamisten und den Mann, der am Sonnabend den Schuss auf den mit 30 amerikanischen und acht afghanischen Elitesoldaten besetzten Helikopter abgefeuert habe. Alle 38 Soldaten waren dabei getötet worden. Die Taliban bestritten die Darstellung Allens.
Die Elitesoldaten sollten die Festnahmeaktion eines süd-afghanischen Taliban-Führers unterstützen. Der Tod der Soldaten war der höchste Einzelverlust, den die USA in dem seit zehn Jahren andauernden Krieg erlitten. Der ursprünglich gesuchte Taliban-Kommandeur war Allen zufolge nicht unter den am Montag getöteten Männern.
Höchster US-Einzelverlust im Afghanistan-Krieg
Schwarzer Tag für die amerikanischen Truppen in Afghanistan: Beim Absturz eines Hubschraubers im Osten des Landes kamen 30 Soldaten einer US-Spezialeinheit ums Leben. Auch 8 afghanische Soldaten an Bord seien bei dem Vorfall in der Nacht zum Sonnabend getötet worden, sagte Präsident Hamid Karsai in Kabul.
Die radikal-islamischen Taliban erklärten, sie hätten den Hubschrauber der internationalen Schutztruppe Isaf abgeschossen. Die „New York Times“ zitierte in ihrer Onlineausgabe einen nicht näher benannten Isaf-Vertreter, wonach eine Granate den Helikopter traf. Die Nato-geführte Schutztruppe bestätigte das nicht und teilte mit, sie untersuche die Umstände des Vorfalls.
Bei dem Absturz handelt es sich Medienberichten zufolge um den höchsten Einzelverlust an Menschenleben, den die Schutztruppe in dem zehn Jahre währenden Afghanistaneinsatz zu beklagen hat. Karsai übermittelte US-Präsident Barack Obama und den Familien der Opfer sein „tiefstes Beileid“.
Auch Obama trauerte um die toten Soldaten. Seine Gedanken und Gebete seien bei den Familien und Angehörigen, erklärte er in Washington. Er sprach von „außergewöhnlichen Opfern“ der Soldaten in Afghanistan. Sie dienten an der Front, „damit wir in Freiheit und Frieden leben können“. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bedauerte den Verlust so vieler Menschenleben und versicherte, die Nato stehe Seite an Seite mit dem amerikanischen und afghanischen Volk.
Ein Isaf-Sprecher erklärte, in dem Absturzgebiet in der nahe Kabul gelegenen Provinz Wardak habe es „feindliche Aktivitäten“ gegeben. Bergungsteams waren im Einsatz. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht.