Trotz “Reibungspunkt Stuttgart 21“ zeigte sich Ministerpräsident Kretschmann optimistisch und spricht von gutem Start. Lindner kontert.
Stuttgart/Berlin. Knapp 100 Tage ist der erste grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Amt. Zeit für ein Fazit der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg, die ihren Start selbst als positiv bewertet. "Ich finde, wir sind gut gestartet“, sagte Kretschmann am Mittwoch in Stuttgart. Dem schloss sich auch sein Stellvertreter Nils Schmid von der SPD an. Es sei nicht einfach gewesen, nach der knapp 58-jährigen CDU-Regentschaft die Regierung im Land zu übernehmen, räumte Kretschmann ein. „Obwohl wir ganz neu beginnen mussten, konnten wir wichtige Akzente setzen“, sagte er und nannte als Beispiel die Mitgestaltung des Atomausstiegs.
Das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ sei natürlich ein Reibungspunkt. Doch dank der Einigung auf ein Verfahren mit einer Volksabstimmung sei man mit dem Thema ganz gut umgegangen.
Die FDP hingegen wittert "Katerstimmung“ und Ernüchterung. "Ich glaube, in Baden-Württemberg macht sich jetzt Katerstimmung breit“, sagte Generalsekretär Christian Lindner am Mittwoch in Berlin. Er kritisierte unter anderem die gespaltene Haltung der Landesregierung zu "Stuttgart 21“ und die Abschaffung der Studiengebühren. Damit habe ein "Kreislauf der Selbstbeschädigung“ begonnen. (dapd)