Nikolaus Schneider, Präses der EKD, sprach sich für ein umfassendes Fortpflanzungsgesetz sowie für eine Zulassung der PID in engen Grenzen aus.
Hamburg. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat sich vor der anstehenden PID-Debatte für ein umfassendes Fortpflanzungsgesetz ausgesprochen. "Es wäre wichtig, auf Dauer ein Fortpflanzungsgesetz zu bekommen, das den gesamten Bereich der In-vitro-Fertilisation, also der Befruchtung im Glas, regelt", sagte Schneider dem Hamburger Abendblatt (Donnerstag-Ausgabe). "Ohne diese Befruchtungsform würden wir jetzt gar nicht über ein PID-Gesetz abstimmen."
Der EKD-Ratsvorsitzende sprach sich zudem für eine Zulassung der PID in engen Grenzen aus. "Ich persönlich würde der eng konditionierten Zulassung von PID zustimmen, aber nur, wenn eine genetische Veranlagung vorliegt, aufgrund derer der Embryo schon während der Schwangerschaft lebensunfähig ist." Es sollte klar belegt sein, dass bei Paaren bereits Totgeburten und Fehlgeburten vorgekommen sind und diese genetisch verursacht seien, fügte er hinzu.
PID sei keine Selektion, wenn es darum gehe, Embryonen zu identifizieren, die überhaupt lebensfähig seien, so Schneider. "Ich möchte keine Haltung einnehmen, die von Misstrauen gegenüber Medizinern und Eltern geprägt ist. Wir haben allen Grund, ihnen Vertrauen entgegen zu bringen."