Die schwedischen Behörden legen Beschwerde gegen die Freilassung von Assange ein. Der kommt nun frühestens Donnerstag frei.
London. Die schwedischen Behörden haben gegen eine Freilassung von WikiLeaks-Chef Julian Assange Beschwerde eingelegt. Wie ein Londoner Richter am Dienstag sagte, muss über den Antrag innerhalb von 48 Stunden entschieden werden. So lange muss Assange in Haft bleiben.
Das Gericht im Londoner Stadtteil Westminster hatte zuvor erklärt, Assange könne gegen die Zahlung einer Kaution und weitere Auflagen aus der Haft entlassen werden. Assange wird in Schweden unter anderem wegen Vergewaltigung gesucht. Der 39-Jährige hat die Vorwürfe stets bestritten. WikiLeaks hat vor allem den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen, weil die Webseite seit zwei Wochen geheime Botschaften von Diplomaten veröffentlicht.
In London protestierten Prominente für den umstrittensten Enthüller dieser Tage: Julian Assange. Auch die Aktivistin Bianca Jagger, Ex-Frau von Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger, sowie Regisseur Ken Loach und andere gingen für den Gründer von WikiLeaks auf die Straße. Ob das die Untersuchungsrichter gnädig stimmte? Immerhin wurde der inhaftierte Assange gegen eine Kaution am Dienstagnachmittag freigelassen. Das entschied ein Gericht in London.
Assanges Anwalt hatte zuvor erklärt, sein Mandant sei bereit, eine elektronische Fußfessel zu tragen und sich an einer der Polizei bekannten Adresse aufzuhalten. Assange soll in Schweden wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung zweier Frauen befragt werden . Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen und von einer Intrige gesprochen. Die australische Rundfunkgesellschaft Seven Network berichtete unter Berufung auf Assanges Mutter Christine am Dienstag, der 39-Jährige halte an seinen Überzeugungen und Idealen trotz aller Schwierigkeiten fest. „Ich fordere die Welt auf, meine Arbeit und meine Leute vor diesen illegalen und unmoralischen Handlungen zu schützen“, ließ er seine Mutter mit Blick auf die Vergewaltigungs-Vorwürfe gegen ihn mitteilen.
„Ich bleibe meinen Idealen, zu denen ich mich immer bekannt habe, treu“, zitierte Assanges Mutter Christine ihren Sohn in einem Interview mit dem australischen Nachrichtensender 7 News. „Wenn überhaupt, dann hat dieser Prozess meine Entschlossenheit bekräftigt, dass sie wahr und richtig sind.“ Er vermute die USA hinter den Anschuldigungen gegen ihn. Der Sender veröffentlichte das Video am Dienstag im Internet.