Nach den blutigen Aufständen und der Flucht ins Nachbarland Kasachstan hat Kirgistans Präsident jetzt offenbar doch nachgegeben..
Bischkek/Moskau. Eine Woche nach dem blutigen Volksaufstand in Kirgistan hat der gestürzte Präsident Kurmanbek Bakijew nach Angaben der Übergangsregierung in Bischkek seinen Rücktritt erklärt. Das meldete die Agentur Itar-Tass unter Berufung auf eine „ranghohe Quelle“ in der zentralasiatischen Republik. Der autoritäre Staatschef hatte Kirgistan vor wenigen Tagen verlassen und war ins benachbarte Kasachstan geflogen, nachdem ein blutiger Volksaufstand den Sturz des 60-Jährigen besiegelt hatte.
Das autoritär regierte Kasachstan liegt wie Kirgistan in Zentralasien und hat derzeit als erste Ex-Sowjetrepublik überhaupt den Vorsitz bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) inne.
In den vergangenen Tagen hatte der Staatschef gegen Sicherheitsgarantien seinen Rücktritt angeboten. Mit einem offiziellen Amtsverzicht Bakijews wäre der Machtwechsel in Kirgistan damit komplett.
Bakijew hatte bereits ein von der Übergangsregierung gestelltes Rücktrittsultimatum verstreichen lassen. Daraufhin hatten die kommissarischen Machthaber gedroht, den gestürzten Präsidenten vor Gericht zu stellen . „Wenn wir Bakijew in die Finger bekommen, werden wir ihm den Prozess machen“, hatte die Chefin der Übergangsregierung, Rosa Otunbajewa, am Mittwoch gesagt. Bakijew habe „die Grenzen seiner Immunität mit dem Vergießen von Blut überschritten“, sagte Otunbajewa vor der Ausreise Bakijews. Die USA hatte der Übergangsregierung Unterstützung signalisiert.