Der Außenminister verurteilte den Angriff, bei dem vier deutsche Soldaten starben. Guttenberg kehrte nach Afghanistan zurück.
Berlin. Nach dem Tod von vier Bundeswehrsoldaten bei erneuten Gefechten in Afghanistan hat sich Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) tief betroffen gezeigt. „Der Tod unserer Soldaten nahe Baghlan erfüllt mich mit tiefer Trauer“, erklärte Westerwelle am Donnerstag in Berlin. Er verurteile „diesen hinterhältigen Angriff mit aller Schärfe“. „Wir stehen in diesem schweren Moment vereint hinter den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die in Afghanistan ihr Leben einsetzen, um auch unsere Freiheit zu verteidigen.“ Der Raketenangriff habe nicht nur die Soldaten getroffen, sondern treffe „alle Deutschen“.
Bei dem Beschuss einer Patrouille der Internationalen Schutztruppe ISAF waren nach bisherigen Erkenntnissen der Bundeswehr vier deutsche Soldaten getötet worden. Fünf weitere wurden vermutlich verletzt, einige davon schwer. Bundesverteidigungssminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), der sich gerade auf der Rückreise von einem Truppenbesuch befand, kehrte nach Afghanistan zurück.
Neben Westerwelle bekundeten auch Politiker anderer Parteien ihr Mitgefühl für die Angehörigen der getöteten Soldaten. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier äußerte sich „tief erschüttert“ über die Nachricht und verurteilte den „feigen und hinterhältigen Anschlag“. Der Vorfall zeige „einmal mehr, welch großem Risiko unsere Soldatinnen und Soldaten jeden Tag am Hindukusch ausgesetzt sind“, erklärten die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin.
Der Vorsitzende der Linksfraktion, Gregor Gysi, bekräftigte die Forderung seiner Partei nach einem raschen Abzug aus Afghanistan. „Nun kann niemand mehr bestreiten, dass sich unsere Soldaten jetzt im Krieg befinden. Und es wird ganz deutlich, dass der Krieg nicht zu gewinnen ist“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe). Der scheidende Vorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, forderte die Bundestagsabgeordneten auf, ihre Entscheidung für den Einsatz zurückzunehmen. „Der Einsatz der Bundeswehr in diesem aussichtslosen Krieg ist nicht mehr zu rechtfertigen.“
Bereits am Karfreitag vor knapp zwei Wochen waren drei Bundeswehrsoldaten bei schweren Gefechten nahe Kundus getötet worden.