Medikamente sollen billiger werden. Gesundheitsminister Rösler will die Hersteller nun zwingen, die Preise zu senken.
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) erhöht den Druck auf die Pharmaunternehmen, um niedrigere Medikamentenpreise durchzusetzen. Um Preissenkungen zu erreichen, werde er die Pharmafirmen zu Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen zwingen, sagte Rösler der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch. Das solle so schnell wie möglich passieren. „Bis es soweit ist, muss es kurzfristige Kostenbremsen geben. Das sind Zwangsrabatte und Preismoratorien“, sagte der Minister.
„Das Problem ist, dass momentan bei innovativen Arzneimitteln noch gar nicht verhandelt wird“, erläuterte der Minister. Seine Pläne werde er in Kürze den Koalitionsfraktionen vorstellen. Spätestens bis Ende des Jahres solle ein entsprechendes Gesetz kommen. Die genaue Höhe der zu erwartenden Einsparungen könne noch nicht beziffert werden, sagte Rösler: „Das hängt von den Verhandlungsergebnissen ab. Die Einsparchancen liegen bei zwei Milliarden Euro.“
Rösler kündigte zudem an, dass Hersteller, bevor sie neue Präparate auf den Markt bringen, künftig über eine Studie den Zusatznutzen für Patienten wissenschaftlich belegen müssten. Eine Zulassung von großen Apotheken-Ketten, die mit der Industrie günstigere Preise aushandeln könnten, sei keine Lösung, sagte der Minister.