Zu der Attrappe hat sich die “Bewegung Morgenlicht“ bekannt. Hintergrund seien Kochs Äußerungen über arbeitsunwillige Hartz-IV-Empfänger.
Wiesbaden. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat eine Bombendrohung erhalten. Regierungssprecher Dirk Metz bestätigte, dass es sich dabei um eine Bombenattrappe gehandelt habe, und erklärte weiter: „Das Landeskriminalamt hat die notwendigen Ermittlungen aufgenommen.“
Das zugehörige Bekennerschreiben einer Gruppe „Bewegung Morgenlicht“ ging bei mehreren Medien ein, darunter bei der Deutschen Presse-Agentur dpa und der „Frankfurter Rundschau“. Hintergrund ist demnach angeblicher Protest gegen die Forderungen des CDU-Politikers nach stärkerer Arbeitspflicht für Hartz-IV-Empfänger.
Die Gruppe werde eine „scharfe“ Rohrbombe „im Umfeld Ihrer Besitztümer“ folgen lassen, wenn der Politiker seine Äußerungen wiederhole oder „seine arbeitnehmerfeindliche Politik“ weiter verfolge, hieß es laut „FR“ in der „Redaktionskopie“ des Briefs an Koch.
Auch in der Staatskanzlei in Wiesbaden sei ein solches Schreiben eingegangen. Dazu erklärte Regierungssprecher Metz weiter, der Vorgang werde „wie in solchen Fällen üblich absolut ernst genommen“. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, nahm er zu weiteren Details jedoch keine Stellung.
Im vergangenen Herbst hatte sich die bis dahin unbekannte Bewegung „Morgenlicht“ zu zwei Brandanschlägen auf Frankfurter Banken bekannt. „Das Landeskriminalamt hat die notwendigen Ermittlungen aufgenommen“, erklärte Metz. Der Vorgang werde wie in solchen Fällen üblich absolut ernst genommen.